Musik für Kopf, Herz und Füsse

Am letzten Sonntag erlebte das Publikum in der Kirche St. Peter und Paul in Erschwil ein besonderes Konzert. Die Johann-Jacob-Brosy- Orgel wurde von Pater Theo Flury bespielt.

Organist: Pater Theo Flury begeisterte das Publikum mit seinem virtuosen Spiel auf der Brosy-Orgel in Erschwil.   Foto: Melanie Brêchet
Organist: Pater Theo Flury begeisterte das Publikum mit seinem virtuosen Spiel auf der Brosy-Orgel in Erschwil. Foto: Melanie Brêchet

Pater Theo Flury ist Benediktiner der Abtei Einsiedeln. Nach seiner theologischen Ausbildung studierte er Musik am Pontificio Istituto di Musica Sacra in Rom, wo er in Orgel und Komposition abschloss. Heute lehrt er an der Theologischen Schule des Klosters, an der Musikhochschule Luzern und an seiner früheren Ausbildungsstätte, dem Pontificio Istituto di Musica Sacra in Rom. Pater Theo Flury gibt im In- und Ausland Konzerte und beehrte vergangenen Sonntag die Gemeinde Erschwil.

Zu Beginn führte der Organist in sein Programm ein. Gefordert seien Kopf, Herz und zu guter Letzt auch die Füsse, erklärte er dem Publikum. Eröffnet wurde das internationale Programm mit einer Improvisation des Organisten selbst. Es folgten eine Fuge des zeitgenössischen Komponisten Maurice Duruflé und ein Magnificat von Jean François Dandrieu. Das Herzstück des Programms bildeten das Piece d’orgues und eine weitere Fuge aus der Feder von Johann Sebastian Bach. Zarte Passagen wurden abgelöst von tosenden Crescendi. Gebannt lauschte das leider nicht so zahlreich erschienene Publikum dem Spiel Flurys, kein Wort wurde gesprochen, Applaus blieb auf Wunsch des Organisten zwischen den Stücken aus, sodass ein rundes Klangbild entstehen konnte.

Nach der Sonate Nr. 4a von Joseph Gabriel Rheinberger schloss das Konzert mit einem Gassenhauer, wie es Theo Flury selbst formulierte. Und sogleich war auch allen Anwesenden klar, warum: «Pomp and Circumstance» des englischen Komponisten Sir Edward William Elgar dürfte wohl jeder im Ohr haben. Nach dem mehr als verdienten, ausgiebigen Schlussapplaus liess sich der Organist zu einer kurzen Zugabe hinreissen, in Form einer Improvisation im Stile Antonio Vivaldis. Virtuos entlockte Pater Flury während des rund einstündigen Konzerts der Brosy-Orgel wunderbare Klänge, welche die Kirche St. Peter und Paul bis in die letzte Ecke auszufüllen vermochten.

Die Brosy-Orgel, Ende des 18. Jahrhunderts erbaut, wurde auf Initiative der Römisch-katholischen Kirchgemeinde Erschwil aufwendig und liebevoll restauriert und im Mai 2011 feierlich eingeweiht. Seither finden in regelmässigen Abständen Konzerte statt.

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