Militärbaracke, Skibeiz – und jetzt auch Festhütte

Seit 1977 dient die ehemalige Militärbaracke als Beizli, in welchem sich die Skifahrer auf der Hohen Winde verpflegen können. Dank Sponsoren und Freiwilligen erstrahlt die Skihütte «Skilift Hohe Winde» nun in frischem Glanz, hat unter anderem fliessendes Warmwasser und kann gemietet werden.

<em>Haben viel Herzblut in den Skiort Hohe Winde investiert: </em>Urs Kaufmann, Verwaltungsratspräsident der Skilift Hohe Winde AG, und Tochter Mirjam Jeker, Hüttenwartin des frisch renovierten «Winge-Beizli».Foto: Gaby walther
<em>Haben viel Herzblut in den Skiort Hohe Winde investiert: </em>Urs Kaufmann, Verwaltungsratspräsident der Skilift Hohe Winde AG, und Tochter Mirjam Jeker, Hüttenwartin des frisch renovierten «Winge-Beizli».Foto: Gaby walther

Die Winter werden tendenziell wärmer, viele kleine Skiorte in tieferen Lagen bangen um den Schnee und ums Überleben. Nicht so der Skiort Hohe Winde. Im Gegenteil. Mit viel Aufwand wurde die Skihütte vollständig renoviert. 1977 war die ehemalige Militärbaracke nach Beinwil transportiert worden. Vor einem Jahr wurde das Dach ersetzt. Im April gingen die Arbeiten weiter. Neue Holzböden und -wände wurden eingezogen und isoliert, Tische und Stühle frisch gestrichen, eine neue Küche sowie eine neue Heizung eingebaut. Beim «Wingä-Beizli» befindet sich nun auch eine Toilette, sodass die Gäste nicht mehr zur Skistation hinunterlaufen müssen. «Besonders glücklich sind wir über fliessend warmes Wasser und die Geschirrwaschmaschine», erzählt die Hüttenwartin Mirjam Jeker. Dank den Renovationen kann die Hütte, welche Platz für 120 Personen bietet, nun auch für Anlässe und Feste gemietet werden.

Möglich war der 90000 Franken teure Umbau nur dank Gönnerbeiträgen, dem Sponsoring von Gemeinden der Region, von Firmen und Privatpersonen sowie dem Einsatz vieler Freiwilligen. «1500 Stunden Fronarbeit wurden geleistet», weiss Bauleiter Rolf Jeker und ergänzt, dass auch Firmen aus der Region den Umbau mit guten Konditionen kräftig unterstützt haben.

Skibetrieb dank Freiwilligenarbeit

Freiwilligenarbeit ist auch das Rezept, weshalb der Skiort in Beinwil nicht in die roten Zahlen rutscht. 1975 wurde die Skilift Hohe Winde AG von den Brüdern Friedrich und Martin Borer sowie von Marcel Giger und Lukas Kaufmann gegründet. «Euphorisch waren damals die Initianten, wollten sie doch vier Lifte bauen, einer bis zur Hohen Winde», erzählt Kaufmanns Sohn Urs, der heute Verwaltungsratspräsident ist. Theoretisch läuft der Skibetrieb von 1. November bis 31. März. Relativ spontan wird anhand der Schneeverhältnisse entschieden, ob die Anlage in Betrieb genommen werden kann. Dann braucht es einige Freiwillige: Jene, die am Skilift stehen, die Piste präparieren, die Strassen räumen und das Beizli führen. «Da kann es dann schon passieren, dass es am Sonntag in den Schnee regnet und 200 Paar Wienerli und Nussgipfel übrig bleiben», so Urs Kaufmann. Es gab Jahre, an denen an keinem Tag Ski gefahren werden konnte und dann wieder Jahre wie 2006, die sehr erfolgreich waren. So sei die Rechnung immer aufgegangen und sie seien nie auf Fremdfinanzierung angewiesen gewesen. Herzblut brauche es, sonst würde man das nicht machen, meint Rolf Jeker und fügt an, dass es doch Sünd und Schand wäre, wenn der Skiort Hohe Winde sterben würde. Bis jetzt meldeten sich immer genug Freiwillige aus der Familie, Pensionierte aus Beinwil und Büsserach, um zu helfen.

Einweihung und Sommerfest

Mit einem Sommerfest am kommenden Sonntag soll einerseits den Sponsoren, Gönnern und Helfern gedankt, anderseits die neuerstrahlende Hütte allen Interessierten präsentiert werden. Die Hütte ist gut mit dem Auto, aber auch wandernd ab der Postauto-Haltestelle Schachen, Beinwil, in einer halben Stunde oder vom Passwang her über den Erzberg als Höhenwanderung in zweieinhalb Stunden erreichbar.

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