«Menschen verdienen im Alter die beste Pflege»

Das APH Stäglen feierte seine ersten 25 Jahre mit einem Rückblick und einer denkwürdigen Ansprache von alt Regierungsrat Klaus Fischer. «Les Chanterelles» als Jubiläums-Surprise liessen dann vor allem die Herren der Schöpfung träumen.

Die Stiftergemeinden stiften auch ein Geschenk: Die beiden Gemeindepräsidenten Heiner Studer (Nunningen) (l.) und Roger Hänggi (Zullwil) mit einem Check über 4500 Franken für neue Möbel im Aufenthaltsraum Foto: Roland Bürki
Die Stiftergemeinden stiften auch ein Geschenk: Die beiden Gemeindepräsidenten Heiner Studer (Nunningen) (l.) und Roger Hänggi (Zullwil) mit einem Check über 4500 Franken für neue Möbel im Aufenthaltsraum Foto: Roland Bürki

Im Oktober 1991 öffnete das Alters- und Pflegeheim Stäglen seine Pforten. Grund genug, das 25 Jahr-Jubiläum so richtig zu feiern. Der Nachmittag des vergangenen Samstags begann erst einmal mit heissen Rhythmen der Guggenmusik Geisseschränzer aus Zullwil, gefolgt von erbaulichen Liedern des Gemischten Chors Nunningen und des Kirchenchors Oberkirch, bevor das Saxophon-Quartett «4forSax» mit seinem eingängigen Sax-Sound für Stimmung sorgte.

Am abendlichen Bankett mit Jubiläumsmenü und Topservice durch Ruth und Yolanda konnte Toni Stebler, Präsident des Stiftungsrates, mit Freude zahlreiche Gäste aus dem Umfeld des APH Stäglen und aus den Stiftergemeinden Nunningen und Zullwil sowie auch alt Regierungsrat Klaus Fischer willkommen heissen. Die Freude war ihm auch anzuhören, als er in seiner Rede auf das einst durch den Kanton «auf Zusehen hin» bewilligte «Kleinheim» zurückblickte, um dann festzustellen: «Im Stäglen ist alles im Einklang. Wir wollen nicht in den Schlagzeilen sein, wir verstecken uns aber auch nicht.»

Und verstecken mussten auch sie sich nicht, «Les Chanterelles» aus Kleinlützel in ihren SaSa-Costumes von Alta Moda Sabrina. Die beiden Schwestern sangen sich gleich in die Herzen der Gäste mit ihren gefühlvollen französisch-litzlerischen Chansons, ihren schwarzbübisch gefärbten «Bängg zum Doorsch vom Haafebeggi II» oder den Flirts wie in «Love hurts». Und wenn mal was «’s Bach» ab ging, waren sie erstaunlich schlagfertig. Entsprechend schlagkräftig dann auch der Beifall.

Der «Mensch» als reiner Kostenfaktor

In seiner Geburtstagsgratulation an das APH Stäglen äusserte alt Regierungsrat Klaus Fischer seine Sorge um die in Bern umstritten diskutierte Altersvorsorge mit einem besonderen Blick auf AHV und Pensionskassen. «Horrorszenarien impfen zum Teil Rentnern ein schlechtes Gewissen ein, nur weil diese sich erlauben, noch zu leben und Versicherungskassen zu plündern», bedauerte Fischer, dass der «Mensch» zur statistischen Grösse und zu einem Wirtschafts- und Kostenfaktor degradiert werde. Er höre kaum etwas vom Wohlergehen der älteren Menschen. «Wer sein Leben lang gearbeitet hat, verdient im Alter die bestmögliche Pflege und Betreuung», konterte er und meinte, «an diesem Prinzip muss die Gesellschaft gemessen werden.» Ältere Menschen und das Pflegepersonal dürften nicht zu reinen Kostenfaktoren degradiert werden, zumal nach einer Studie die Pflege in der Schweiz durch Staat und Krankenkassen unterfinanziert sei, während Private übermässig viel bezahlten. Diskussionen über Effizienz-Steigerungen und Sparmöglichkeiten in Heimen seien müssig: «Menschen und persönliche Dienstleistungen sind nicht dasselbe wie Industriegüter. Sie folgen einer andern Logik. Halten wir uns das stets vor Augen!» Der ellenlange Applaus gab Fischer mehr als Recht.

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