Malen als stetiger Prozess

Unter dem Titel «Konkretes und Abstraktes in Form und Farbe» sind im Alterszentrum Bodenacker in Breitenbach Bilder von Erna Hofmann zu bewundern.

Ein Bild zum Frühling: Erna Hofmann zeigt ihre Werke im Kulturforum des AZB. Foto: Gaby Walther
Ein Bild zum Frühling: Erna Hofmann zeigt ihre Werke im Kulturforum des AZB. Foto: Gaby Walther

Die einen Bilder von Erna Hofmann sind bunt und kräftig mit Acryl gemalt, andere erscheinen durch die Technik des Aquarellmalens zart und fein, wobei Tuschlinien die Details hervorheben. Die Werke sind abstrakt, dann wieder gegenständlich. Mit feinen Strichen ist eine Landschaft angedeutet, ein Schiff schaukelt über die Wellen oder ein Stillleben mit Weinglas ist zu entdecken, dann leuchtet in bunten Farben eine Stadt der Träume auf und grosse Tulpen machen Lust auf den Frühling. «Meine Kunst soll man nicht einfach festlegen können, ich möchte mich immer weiter entwickeln», erklärt die Künstlerin. Es bestehe immer die Gefahr des Stehenbleibens, doch sie schaue weder nach links noch nach rechts, achte nicht auf den Kommerz, sondern versuche, ihren Weg zu gehen. Seit 20 Jahren befasst sich die gelernte Primarlehrerin mit der Kunst. In ihrem Atelier Mal-Werkstatt in Breitenbach entstehen ihre Werke. Dort bietet sie auch Kurse für Erwachsene und Kinder an.

Der Spur von Erna Hofmann zu folgen versuchte Urs Spielmann in seiner Laudatio an der Vernissage vom letzten Sonntag im Alterszentrum Bodenacker nach der musikalischen Einstimmung durch den Chor Vocabella. Er sprach über den Streit zwischen der Ratio, also dem Verstand und der inneren Wahrnehmung, dem Aussen und dem Innen, der gegenständlichen und der abstrakten Kunst. Die gegenständliche Malerei zeige ein Abbild der Realität und verlange ein genaues Hinschauen. Die abstrakte Kunst hingegen sei anspruchsvoller. Es genüge nicht, einfach zu sagen, das könne doch jeder. Gute Kunst sei wie ein Traum, fasziniere und zeige die Stimmung der Künstlerin. Gerne hätte man den Ausführungen von Spielmann weiter zugehört, doch ein plötzlicher Schwächeanfall liess ihn zu Boden sinken und versetzte die zahlreichen Gäste in einen grossen Schrecken. Zum Glück war der Schreck grösser als die Gefahr und Urs Spielmann erholte sich nach einigen Ruheminuten wieder. Erna Hofmann übernahm in der Zwischenzeit mit bewundernswerter Ruhe die Ansprache, las das Laudatio zu Ende und lud die Gäste zum Apéro ein.

Die sehenswerte Ausstellung ist noch bis 10. Mai im Kulturforum Bodenacker des AZB zu sehen.

 

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