Lüsseltaler Gewerbler setzen auf neue Werbekampagne
Die 29. Generalversammlung des Gewerbevereins Lüsseltal (GVL) sprühte vor neuen Werbeideen, Humor und zahlreichen Zitaten.

Eine Innerschweizer Stimme braucht kein Mikrophon», begrüsste ein rasant auftretender Präsident Markus Würsch die zahlreichen Damen und Herren von 32 anwesenden, mit je einer Stimme ausgestatteten Lüsseltaler Firmen. Dazu kamen auch die mit Applaus neu aufgenommenen Firmen Concept3 aus Breitenbach und die Eidgenössische Gesundheitskasse EGK Laufen. «Wenn einem das Wasser bis zum Hals steht, soll man den Kopf nicht hängen lassen», offenbarte Würsch seine Gefühlslage vor dem Verfassen seines obligaten Jahresberichts. Dieser kam trotz seiner Befürchtungen farbig, humorvoll und teilweise echt spannend heraus, als der «Sännebueb unter Schwarzbuben» manchmal fast übersprudelnd Ausflüge, Neujahrsapéro, zehn Vorstandssitzungen mit beispielhaftem Team oder die gesponserten Grill- und Rastplätze streifte. Selbstkritisch meinte er: «Wer viel spricht, hat wenig Zeit zum Denken.» Doch genau das tat er, als er die Anwesenden als Rückgrat der Schweizer Wirtschaft bezeichnete und ihnen explizit für ihr Engagement in der Region dankte.
Neue Werbekampagne mit neuem Logo
«Ohne Werbung wäre ich heute Millionär», zitierte Vorstandsmitglied Willi Spaar den Milliardär Paul Getty, um damit gleich zur neuen Werbekampagne des GVL überzuleiten. Eine Region ohne Gewerbe sei tot, sagte Spaar zu den hiesigen KMU mit ihren Arbeitsplätzen: «Daran wollen wir die Bevölkerung erinnern». Mit einem regelmässigen Auftritt im Wochenblatt unter neuem Logo und unter wechselnden Slogans wie etwa «Auf uns können Sie bauen». Nur auf das eingesetzte Notebook konnte der Vorstand nicht bauen, so dass sich das von Wochenblatt-Redaktor Martin Staub kreierte neue Logo partout nicht auf die Leinwand bannen liess. So liess Spaar einzelne Blätter zirkulieren, während es Staub dem Fotografen geduldig präsentierte. Kampagne und Logo erhielten trotz erschwerter Präsentation uneingeschränkte Zustimmung. In einem Grundsatzentscheid sagte die Generalversammlung auch ja zur Gewerbeausstellung 2016.
Viel zu wenige Gewerbepolitiker
«Hier «grännt» man einander nicht ins Gilet», lobte Marianne Meister, Präsidentin des Kantonal-Solothurnischen Gewerbeverbandes (kgv) den GVL, der frisch unterwegs sei. Mit Blick auf Initiativen wie Ecopop und Erbschaftssteuer warnte sie, die Linke sei nicht zu bremsen, und vermisste als Gegenpol viel zu wenige gewerbefreundliche Politiker. Im Kantonsrat seien es vielleicht zehn. «Wir Gewerbler dürfen nicht denjenigen die Politik überlassen, die Zeit haben», gab Meister mit auf den Heimweg.