Liebesantrag einer Stadträtin
In ihrer 1. August-Rede spielte Stadträtin Sabine Asprion mit dem Gedanken, Laufen mit Bärschwil zu fusionieren. Witzige Worte, umrahmt mit viel Volkstümlichem kamen bei der Bevölkerung gut an.
Worauf wartet Ihr noch, wir passen doch so gut zusammen», rief Sabine Asprion mit schelmischem Lächeln den Bärschplern zu. Die beiden Gemeinden würden sich mit Musikgesellschaft und Brass Band harmonisch ergänzen, hätten Gips und Ton abgebaut und würden sich schon heute bei Trockenheit mit bestem Wasser aushelfen. So viel Harmonie müsse unweigerlich zu einem Hochzeitsantrag führen, fuhr die gut gelaunte Stadträtin fort. Laufen baue gegenwärtig einen neuen Bahnhof und Bärschwil könne eine intakte Natur bieten. Für die neue Tracht würde das Oberteil von Bärschwil und der Jupe von Laufen kombiniert. Laufen wäre fusionsreif und hätte genügend Politiker und eine florierende Wirtschaft. «Zu mir zu Dir, gemeinsam ins gemachte Nest», kalauerte sie weiter. Gemeindefusionen seien heute an der Tagesordnung, da die Kosten explodieren und keine Gemeinderäte gefunden werden können. Mit grossem Beifall quittierte die Festgemeinde den Vorschlag, dass Bärschwil Laufen übernehmen und den Namen behalten könne. Gemeindepräsident Theo Henz übergab der eloquenten Rednerin ein Geschenk und erinnerte daran, dass eine Gemeinde sich nur entwickeln und fortbestehen könne, wenn genügend Leute bereit sind, Einsatz und Verantwortung zu übernehmen.
Eine Bläsergruppe der Musikgesellschaft stimmte alsdann die Nationalhymne an, hielt aber nach zwei Strophen inne. Die Festgemeinde liess sich darob nicht verwirren, sondern sang tapfer und volksverbunden Strophe drei und vier weiter, so dass das Quartett notgedrungen sich wieder ins Spiel bringen musste.
Mit dem Lied «Bärgarve» belegte der Jodlerklub «Echo vo dr Flueh» die Stand- und Wehrhaftigkeit der Schweiz, worauf sich die Damenriege mit dem Heuler «I sing e Lied für Di» in die Herzen der Gäste steppte. Zu Speis und Trank forderte schliesslich die Trachtengruppe Bärschwil auf, indem sie den Lavaux mit seinem süffigen Dézaley als volkstümlichen Tanz darbrachte.