Lebendige Dorfgemeinschaft

Zullwil zeigt, wie es geht. Ekoué Akakpovi, vor 20 Jahren als Asylbewerber nach Zullwil gekommen, führte am Banntag eine der Wandergruppen an.

<em>Gut integriert: </em>Ekoué Akakpovi (r.) führt die Wandergruppe an.

<em>Gut integriert: </em>Ekoué Akakpovi (r.) führt die Wandergruppe an.

<em>Beliebter Banntag: </em>Seit über 50 Jahren Tradition im Dorf.<em> Fotos: Bea Asper</em>

<em>Beliebter Banntag: </em>Seit über 50 Jahren Tradition im Dorf.<em> Fotos: Bea Asper</em>

Wo ein Wille ist ein Weg: Ein gutes Beispiel für gelebte Integration», lobte Ruedi Kohler, Aktuar des Verschönerungsvereins Zullwil. Er freue sich über die spontane Zusage von Ekoué Akakpovi, bei der Organisation des diesjährigen Banntags mitzuhelfen.

«Ich fühle mich sehr geehrt, eine der Wandergruppen durch den wunderschönen Gemeindebann von Zullwil führen zu dürfen», sagte der eingebürgerte Zullwiler Ekoué Akakpovi gegenüber dieser Zeitung. Er sei vor 20 Jahren als Asylbewerber nach Zullwil gekommen und habe diesen Ort und die Menschen sogleich in sein Herz geschlossen. Es sei ihm damals schon nach kurzer Zeit gelungen, seinen Lebensunterhalt selber zu verdienen und nicht auf staatliche Unterstützung angewiesen zu sein. Er scheue die harte Arbeit nicht, auch heute sei er noch auf dem Bau tätig, erklärte Akakpovi. Die Arbeit sei für ihn eine der Voraussetzungen gewesen, sich integrieren zu können. So sei es ihm aber auch ein Anliegen, sich an der ehrenamtlichen Arbeit für die Dorfgemeinschaft zu beteiligen. Das Mitwirken im Verschönerungsverein mache ihm sehr viel Spass. «Es ist mein Herzenswunsch, die Traditionen meiner neuen Heimat mittragen zu dürfen», führte Akakpovi aus und ergänzte: «Ich bin dankbar, dass die Zullwiler mich und meine Familie unterstützt haben.»

Mit Guggenmusik

In Zullwil lebt der Banntag seit über 50 Jahren vom beeindruckenden Engagement der Dorfbewohner, vor allem vom Verschönerungsverein, der die Ausgaben für Wurst, Brot und Getränke erst seit wenigen Jahren von der Gemeinde rückerstattet erhält, wie Vereinspräsident Walter Stebler erläuterte. Tatkräftig unterstützt wird der Verschönerungsverein von der Guggenmusik Geissenschränzer. Diese verschönerte die Wanderung mit ihren heiteren Klängen und lud die zwei Wandergruppen zum Apéro ein. Später genoss man das gemütliche Beisammensein beim Schützenhaus. Viele fleissigen Helfer sorgten mit reich gedeckten Tischen für ein kulinarisches Verwöhnprogramm. Damit niemand von der Feier ausgeschlossen würde, organisierte der Verschönerungsverein vom Dorf aus einen Taxidienst.

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