Kleiner Festakt für grosse Spende

Der aufgelöste Spitex Krankenpflegeverein Breitenbach (KPV) bedachte das Kloster Beinwil vor einer Woche mit einer grossherzigen Spende. In einem kleinen Festakt bedankte sich das neue Leitungsduo der Ökumenischen Gemeinschaft herzlichst für diese höchst hilfreiche Unterstützung.

Gescheite Spende: Georg Itin (l.), letzter KPV-Präsident, übergibt den Spendencheck an Stefanie Schweinoch und Christoph Wilden von der Ökumenischen Gemeinschaft Beinwil. Foto: Roland Bürki
Gescheite Spende: Georg Itin (l.), letzter KPV-Präsident, übergibt den Spendencheck an Stefanie Schweinoch und Christoph Wilden von der Ökumenischen Gemeinschaft Beinwil. Foto: Roland Bürki

Neue gesetzliche Auflagen per 2014, verbunden mit immer mehr Administration und entsprechenden Investitionen, waren für unsere Nonprofit-Organisation kostenmässig nicht mehr zu bewältigen», blickte Georg Itin, letzter Präsident des mittlerweile aufgelösten Krankenpflegevereins Breitenbach, noch immer etwas im Zorn zurück über eine seit ein paar Jahren «veränderte politische Lage». Eine Situation, unter welcher der Verein gelitten habe. Neben Breitenbach seien damals auch Bärschwil und Erschwil «abgesprungen», sagte Itin vor seiner allerletzten präsidialen Amtshandlung in seinem ehrenamtlich geführten Verein, der vor 101 Jahren gegründet worden war. Und er betonte es mehrmals und mit Nachdruck: «Der Krankenpflegeverein hat zusammen mit den Vollprofis an der Front gut funktioniert.» Jetzt, da «der Laden dicht gemacht werde», könne er als letzte Aufgabe Geld verteilen. Nämlich insgesamt 160000 Franken an Beinwil, Büsserach und Grindel als die drei letzten Vertragsgemeinden. «Und mit dem freien Geld aus dem Spendentopf können wir nun wirklich etwas echt Gescheites tun», winkte im Klostergarten ein sichtlich stolzer Georg Itin die etwas abseits stehenden Stefanie Schweinoch, neue Leiterin der Ökumenischen Gemeinschaft, und Vorgänger Christoph Wilden herbei und übergab ihnen einen Check über harmonisch aufgereihte 22222 Franken. «Von Herzen Dankeschön», zeigte Bruder Christoph, seit Kurzem als stellvertretender Leiter wunschgemäss etwas von Leitungsverantwortung entlastet, unter lautem Beifall Emotionen und meinte, eine gemeinsame Sorge verbinde KPV und Kloster. Nämlich die Sorge um das leibliche und diejenige um das seelische Wohl. Die Spende finde künftig auf einer Tafel Erwähnung, welche den Dank des Klosters verkündet:

«Was immer du auf Erden schenkst, wird in den Himmel dich begleiten.

Wird etwas gern und gut gemacht von jemandem, der dir Hilfe bringt,

dann ist er ein Grosser, unbedingt.

Wir danken dem Spitex Krankenpflegeverein von Herzen.»

Im Dank inbegriffen war eine Führung

Dass Spenden aller Art, von Möbeln über Lebensmittel, Haushaltsgeräte, Manpower oder Geld für die ökumenische, nicht kommerzielle und am Gemeinwohl orientierte Gemeinschaft existenziell ist, zeigte ein Rundgang durchs Kloster. Da füllten etwa Hunderte von geschenkten Büchern die gut dotierten Bibliothekstablare oder im kleinen ehrwürdigen Speisesaal luden auf Kosten eines Spenders neu gepolsterte Stühle zum stillen Klostermahl. «Dank vieler Menschen ist dies hier ein ganz besonderer Ort», sagte Bruder Christoph und untermauerte dies am Beispiel des oberen Hochaltarteils im Chor, einer Leihgabe aus der Walliser Gemeinde Bellwald. Etliche der altgedienten KPV-Mitglieder hörten vielleicht zum ersten Mal, dass die Klosterkirche im Rahmen der Ökumene die römisch-katholische, der Kapitelsaal die reformierte und die östlich anmutende Krypta die orthodoxe Religion repräsentiert. «Ökumene heute ist ein Ort mit christlichem Fundament, mit Offenheit und Toleranz, wo der moderne, gestresste Mensch zur Ruhe kommen kann», brachte Bruder Christoph die ganz besondere Stimmung und Stille dieser eindrucksvollen Oase auf den Punkt, bevor im Garten die Gläser auf so etwas Gescheites wie diese Spende angestossen wurden.

 

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