Hörspiel zum Zusehen

Man geht ins Konzert oder ins Theater. Da gibts was zu sehen. Bei Verdanis auch. «Das Gemälde», ein Hörspiel von Roger Jud, feiert am 4. November in Grindel Premiere. Eine spannende Erzählnacht für Erwachsene.

Verdanis: Roger Jud und seine drei «Hörspielerinnen» Pia Müller-Potter, Corinne Waldner und Petra Jud.  Foto: Martin Staub
Verdanis: Roger Jud und seine drei «Hörspielerinnen» Pia Müller-Potter, Corinne Waldner und Petra Jud. Foto: Martin Staub

Viele kennen Roger Jud noch als Wochenblatt-Redaktor. Seine «blumig geschmückten» Kolumnen waren Kult. «Schreiben ist tatsächlich meine Leidenschaft», sagt der 44-Jährige. Deshalb habe er nach seiner Wirkenszeit als Journalist erst richtig damit angefangen. Das Hörspiel hat es ihm angetan. «So kann sich jeder und jede im Kopf seinen eigenen Film zu meiner Geschichte drehen», argumentiert er. Schon als Kind sei er ganze Nachmittage vor dem Radio gesessen, sei von Hörspielen fasziniert gewesen.
«Das Gemälde» ist bereits seine siebte Geschichte, die er mit Verdanis – so der Name seines Ensembles – zur Aufführung bringt. «Am 4. November ist Premiere und wir freuen uns riesig darauf», sagt Petra Jud. Sie ist mit Begeisterung dabei, wenn es darum geht, die schrägen Geschichten ihres Mannes – meist mit kriminellem Inhalt – dem Publikum zu Gehör zu bringen. Ebenso Corinne Waldner. Die Kindergärtnerin nimmt den langen Anfahrtsweg von Thun für die Proben im Hause Jud gerne in Kauf. «So bleibe ich in Kontakt mit meiner Familie hier», erklärt sie, «und zudem sind auch die ‹Sitzungen› nach den Proben immer lustig.» Neu bei Verdanis ist Pia Müller-Potter (Ähnlichkeiten zu Namensvetter Harry seien nicht beabsichtigt und rein zufällig, erklärt sie schmunzelnd). Die Baslerin stiess als ehemalige Zuhörerin vor etwas über einem Jahr zum Ensemble Verdanis.
«Das Gemälde», die turbulente Geschichte des erfolglosen Kunstmalers Matijn Pohnski, der auf der Suche nach seinen Vorfahren ist, entstand während sechs Monaten zwischen letztem Winter und vergangenem Sommer. Mit den Proben gab es auch immer wieder Korrekturen. «Die Geschichte muss den Rollen angepasst werden», erklärt er. Durch die Erfahrung mit seinen früheren Geschichten («Tod eines Autors», «Akte X2357», «Das Pfarrhaus» …) habe er dieses Problem aber immer besser im Griff.
Zurzeit ist die Gruppe Verdanis daran, dem «Gemälde» den letzten Schliff zu geben. Durch die gemeinsamen Proben tauchten nicht nur der Autor, sondern auch die drei «Hörspielerinnen» komplett in die Geschichte um Matijn ein und können es nun kaum erwarten, dem Publikum das «Kopfkino» zu präsentieren. Die Zuhörerinnen und Zuhörer erwartet eine spannende Geschichte zwischen Esoterik und Psychologie mit einer Prise Science-Fiction. Die Kostprobe für den Journalisten hat die Feuertaufe mit Bravour bestanden.

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