Heimkehrer über dem Gupf
Mäusebussarde, Wiesenpieper, Ringeltauben und andere Vögel flogen am Sonntag über den Gupf gen Süden. 60 Naturfreunde freuten sich bei herrlichem Flugwetter über den Vogelzug.

Hallo, wie gehts? Schon lange nicht mehr gesehen», tönt es, wenn neue Gäste den Gupf zwischen Grindel und Erschwil erklimmen. Naturfreunde, Familien und Wanderer geben sich ein gemütliches Stelldichein, um ein paar Stunden die fortziehenden Vögel zu beobachten. «Das Wetter ist zu schön, die Vögel verspüren noch keine Reiselust», stellt Josef Borer, Präsident des Natur- und Vogelschutzvereins, fest. Letztes Jahr hätten sie Tausende von Ringeltauben gezählt, heute sei nicht einmal die Fünfzigergrenze überschritten. Auch die Greifvögel lassen sich offenbar Zeit, obschon die Thermik ausserordentlich gut wäre, um die eleganten Räuber in höhere Lagen zu hissen. Über Fehren ist doch noch ein Mäusebussard auszumachen, alle richten ihre Feldstecher gegen Norden, um den Vogel bei seinen Flugkünsten zu beobachten. Er lässt sich Zeit, geniesst den warmen Tag und kommt nur allmählich näher.
Ein Mittelspecht quäkt im Wäldchen nebenan, das entschädigt die Vogelfreunde für ihr Kommen. Das schwarz-weisse Gefieder, das ziegelrote Häubchen und der spitze Schnabel lassen keine Zweifel offen. Aber das Kerlchen bleibt bei uns, es zieht ihn nicht in den Süden. In kleinen Schwärmen ziehen Buchfinken über die grünen Matten und lassen die Zaungäste links liegen. Über Breitenbach fliegen einige Kolkraben, sie verschwinden aber gerade wieder hinter dem Stürmechopf. Meint ein Witzbold: «Die umfahren uns jetzt grossräumig!»
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