«Happy Birthday» in Mozartversion

Das Musik-Kabarett-Duo Ass-Dur interpretierte am letzten Samstag im Grien in Breitenbach Mozart, Tschaikowsky und Michael Jackson in noch niegehörter Version.

Verwandeln Hasen: Benedikt (l.) und Dominik versuchen sich als Zauberer. Foto: Gaby Walther
Verwandeln Hasen: Benedikt (l.) und Dominik versuchen sich als Zauberer. Foto: Gaby Walther

Klassische Musik mit Komik verbinden – ob das wohl geht? Es geht, das bewiesen am letzten Samstag Ass-Dur im Grien in Breitenbach. Das Musik-Kabarett-Duo aus Deutschland verband klassische und moderne Musik mit Humor und Zaubertricks. Die Rollen wurden gleich zu Beginn verteilt, indem sich Benedikt Zeitner als überambitionierter Intellektueller ausgab. Er «übersetzte» die Ansage seines Partners ins Englische, wobei er sich über den des Englischen nicht mächtigen, mit «Null-Bock-Einstellung» etwas naiven Dominik Wagner lustig machte. Durch ihre Vielfalt begeisterten Ass-Dur sowohl jüngere als auch ältere Personen. In gestelztem Fachchinesisch hielt Benedikt Vorträge, während sein Partner, am Klavier sitzend, sich mit dem Inhalt seiner Nase beschäftigte, die Augen verdrehte oder den Einwurf eines schlüpfrigen Witzes mit dem wiederkehrenden Kommentar «Ich fands lustig» versah. Aus der schrägen Darstellung eines «Für Elise» übenden Klavierschülers machte der durch das Hören traumatisierte Dominik im Zuge einer Therapie einen Tango, einen Boogie und mit dem pfeifenden Benedikt zusammen eine Salsa. Genial interpretiert wurde «Happy Birthday» in Form der «Mondscheinsonate», als Mozartstück, als schwermütiger Tschaikowsky, als «James Bond»- und «Star Wars»-Melodie. «Billie Jean» von Michael Jackson entwickelte sich zu einem Möbelregal von Ikea. Ein vierhändiger Kampf am Klavier wurde ausgetragen über die «Ungarischen Rhapsodie Nr. 2». Als Höhepunkt des Abends folgte das Umkleiden der beiden auf der Bühne, während die Musiker weiter Klavier spielten – einhändig, liegend, rückwärts, übereinander.

Einbezogen in das Kabarett wurde auch immer wieder das Publikum. Da war zum Beispiel Gaby, wohnhaft in Breitenbach, aufgewachsen in Kleinlützel, erkoren zur Publikumssprecherin. Kleinlützel musste dann auch immer wieder für Sprüche herhalten. Spontan gingen die beiden Komiker auf unvorhergesehene Situationen ein, wie das Nichtfunktionieren des Mikrofons oder das Ausfallen der Scheinwerfer. Gespielte Empörung zeigte Dominik, als ein Herr es wagte, während der Show auf die Toilette zu gehen. Als «Bestrafung» wurde er bei der Rückkehr mit grossem Applaus durchs Publikum begrüsst. Auch zur Schweiz hatten die beiden einiges zu sagen. So fanden sie es schon fast eine Frechheit, dass in der Schweiz bereits eine einminütige Verspätung der Bahn schriftlich auf einer Tafel angekündigt wird, während in Deutschland eine Verspätung von einer Stunde zur Regel gehört. Die Mischung aus professionell gespielter Musik – beide Künstler studierten an der Musikhochschule in Berlin –, Komik, Klamauk und Spontanität war es dann auch, die Ass-Dur so sympathisch machte.

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