Hänsel und Gretel wie Sherlock Holmes

Es war einmal ein Turnverein, der turnte sich anseinem Turnerabend durch den verbotenen Märchenwald, flüchtete vor Turner jagenden Hexen undhetzte Hänsel und Gretel auf die Spur eines Kleptomanen. Ein turbulenter Märchen- und Turnspass.

«Es war einmal»: Den Geräteturnerinnen und -turnern werden gleich zu Beginn Rapunzels Perücke, Stiefmutters Zauberspiegel und das Knusperhäuschen gestohlen. Foto: Roland Bürki
«Es war einmal»: Den Geräteturnerinnen und -turnern werden gleich zu Beginn Rapunzels Perücke, Stiefmutters Zauberspiegel und das Knusperhäuschen gestohlen. Foto: Roland Bürki

Der Samstagabend im Griensaal bedeutet «Full House». 420 Damen, Herren, Kinder und Fans des Turnvereins können den Start des «Turnerobä» kaum erwarten. Geduld ist angesagt. Und die wird durch die Turnerinnen und Turner des Geräteturnens mehr als belohnt. Sie zeigen Akrobatik am Boden und am Stufenbarren vom Feinsten mit solcher Konzentration, dass ihnen jemand unter der Melodie «I want it all» ihre Märchenutensilien stehlen kann. Ein Fall für zwei. Und die heissen Hänsel & Gretel alias Christoph Merckx und Fabienne Jäggi, ermitteln in «Krachledernen und Dirndl» und werweisen, ob es Pinocchio war, «dä Holzchopf mit Ast-ma». Jedenfalls machen sie sich auf die Suche im angrenzenden Märliwald, wo sieben MuKi-Mütter mit ihren Königskindern zum Henä-Song «Märli» Foulards schwenken. Auch die zahlreichen «Lucky Luke» des Kinderturnens stossen bei ihrer Jagd über Schwedenkasten und Langbank nicht auf den oder die Diebe und den Zwergen der Jugi Unterstufe zerbricht zu allem Pech der Ersatzspiegel. Für Gretel ist die Sache klar: «Man kann auch eine schöne Frau sein, ohne dass man es gleich sieht». Aber Erfolg haben die laut Regenbogenpresse «Witzdetektive» nicht, deren Paparazzi finden vor Ort aber auch nicht mehr heraus. Da kommen ihnen die zu Lady Gagas «Paparazzi» tanzenden Schönheiten der Damenriege gerade recht, um sie in ein richtiges Blitzlichtgewitter laufen zu lassen.

Die Suche nach dem Dieb geht weiter

Nach der Pause versucht Kultdetektiv Philip Maloney, den haarsträubenden Fall nach einem ordentlichen Schluck «Single Malt Whisky» zu lösen. Aber auch er merkt nicht, dass sich ein gestiefelter Kater verdächtig durch die sensationellen Akrobatikfiguren des Geräteturnens schleicht. Auch die Spurensuche der Jugi OS Gymnastik bringt keine Erkenntnisse. Hänsel möchte in den verbotenen Wald eindringen, Gretel ängstigt sich vor dessen Monstern, geht aber dennoch ergeben mit: «Hinter jedem erfolgreichen Mann steckt eine erschöpfte Frau!» Die Waldmonster der Aktiven Korbball, die sich da fluoreszierend im Schwarzlicht zum Takt der Musik wie Flamingos wiegen, sind einfach eine Bombe! Der Werbeblock der Jugi Mittelstufe Mixed soll wohl auch Frau Holle ins Spiel bringen, immerhin preist Gretel zur Gaudi des Publikums «die Bettfedern aus «Au Wädischwil am Zürisee» an. Und schon jagt eine böse Hexe die turnerisch brillianten Kinder des Geräteturnens Dorneck-Thierstein in die Fänge der vielen Fitness Center, was der Grimm’sche Märchenonkel der hyperaktiven Männerriege in seiner «einzig wahren Geschichte von Hänsel & Gretel» auch märchenhaft umschreibt. Märchenhaft auch die Kostüme der Damenriege Gymnastik, die dann aber zur Tatort-Musik kräftig zupackt und den gestiefelten Kater als Dieb entlarvt. Doch es wäre kein Märchen gewesen, hätten ihn die TV-Leiterinnen und -Leiter am Enden nicht in einem fröhlichen Tanz mitwirbeln lassen.

Das Publikum hatte mit seinem Riesenapplaus Recht: Turnerisch Spitze, Spassfaktor maximal!

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