Groovige Musik -Party dank Regen

Ganze drei Tage lang stand Erschwil im Zeichen der regionalen Musiktage. Auf besonderes Interesse stiessen am Sonntag die Wettspielvorträge. Der starke Regen am Nachmittag funktionierte die beliebte Marschmusik-Parade kurzerhand zum frohen Ständeli-Happening im Festzelt um, das mit dem gemeinsamen Marsch San Carlo endete.

Standing Music-Parade: Der «Trompeter von Metzerlen» macht auf Stimmung: Fotos: Roland Bürki

Standing Music-Parade: Der «Trompeter von Metzerlen» macht auf Stimmung: Fotos: Roland Bürki

Mein Eindruck von den drei Musiktagen ist absolut positiv», beschied ein omnipräsenter Ivo Cueny, Präsident des Thiersteiner Musikverbands, dem Wochenblatt. Er hatte allen Grund zufrieden zu sein, hatte er doch früher im Verband mehrfach gefordert, mit den Musiktagen wieder «zurück zu den Wurzeln», in die einzelnen Dörfer zu gehen. Anzutreffen war der Präsident immer wieder in der Mehrzweckhalle, wo erstaunlich viele Zuhörerinnen und Zuhörer den Wettspielvorträgen der 17 antretenden Blasmusikformationen lauschten. Dies ganz nach dem im Saal angeschlagenen Motto: «Musik hören und alles andere vergessen». So etwa bei der begeisternden Brass Band Breitenbach, die im Juni erstmals nach 40 Jahren wieder an einem eidgenössischen Musikfest teilnimmt, und zwar in der ersten Stärkeklasse. Sie hinterliess mit dem ellenlangen «Excalibur» einen echt starken Eindruck. Beeindrucken konnte auch die Brass Band Konkordia Büsserach mit «Sinfonietta Nr. 3», das sie ebenfalls in der ersten Stärkeklasse am «Eidgenössischen» in Montreux als Aufgabestück zum Besten geben wird. Den grössten und wahrscheinlich lautesten Beifall dürfte sich aber die MG Grindel als kleinste Formation geholt haben. Ihre fünf Sätze aus «Dakota Indian Sketches» von Büffeljagd bis Geistertanz rissen das Publikum von den Sitzen. «Das Niveau der Blasmusik im Schwarzbubenland ist unterschiedlich, von gut bis sehr gut», urteilte Experte Urs Heri, Musiklehrer, Dirigent und Komponist aus Subingen, gegenüber dieser Zeitung. Im Gespräch nach dem Wettstück spreche er mit dem ganzen Verein Klartext, neben aufbauender Kritik gebe es aber auch immer Positives, so Heri.

Party-Time statt Marschmusikparade

«Wir entscheiden um 15.00 Uhr über die Marschmusikparade», beschied Ivo Cueny am frühen Nachmittag angesichts des anhaltenden Regens. Doch Petrus liess sich dieses Jahr nicht erweichen, so kamen die Gäste im grossen Festzelt in den Genuss einer veritablen Blasmusikparty. Dichtgedrängt um ihre Tische spielten die Musikvereine die angekündigten Märsche, von der MG Beinwil mit «Triumph» bis zur Brass Band Meltingen mit dem aktuell passenden Titel «Frohes Musikfest». Besonders die Dirigenten taten sich da hervor. So dirigierte und tanzte Jennifer Tauder zur Gaudi des Festzelts auf dem Tisch der Meltinger, während Tristan Uth von der Brass Band Konkordia Büsserach sich flugs ein Horn krallte, um sich beim «San Carlo» der Seewener Musikanten voll auszugeben. Diese eingängige, ja geradezu mitreissende und mehrfach gespielte Melodie schien das ganze Festzelt inklusive Fest-OK dermassen anzustecken, dass Martin Altenbach, cooler Ansager bei den Wettstücken und Dirigent der Brass Band Erschwil, am Ende ein da capo für den San Carlo-Marsch und zwar für alle anwesenden Musikantinnen und Musikanten ansagte. Das Zelt zitterte, das Publikum klatschte und die immer fröhlichere Stimmung erreichte einen Höhepunkt, den sie draussen im Regen wohl kaum erreicht hätte. San(kt) Carlo sei Dank!

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