Gesucht: Innovatives Projekt
Im Gespräch mit David Häner, Jurymitglied des InnoPrix SO!, Gemeinderat von Breitenbach und Kantonsrat, wird klar: Der Stiftungsrat des Solothurner Innovationspreises sucht mehr mutige Ideen — auch aus dem Schwarzbubenland.

Herr Häner, was ist der InnoPrix SO! und wieso ist er auch für Unternehmen im Schwarzbubenland interessant?
Der InnoPrix SO! ist der Innovationspreis des Kantons Solothurn, vergeben durch die Stiftung der Baloise Bank. Er richtet sich an Unternehmen, Einzelpersonen oder Start-ups mit innovativen Ideen — auch aus den angrenzenden Regionen wie dem Laufental. Denn Innovation endet nicht an der Kantonsgrenze.
Wieso sind Sie in der Jury?
Mein Vorgänger, Hans Büttiker, ehemaliger EBM-Direktor, gab das Amt ab und hat mich angefragt, ob ich in die Jury eintreten möchte. Ihm war wichtig, dass jemand aus unserer Gegend weiterhin vertreten ist. Anschliessend wurde ich durch den Verwaltungsrat der Baloise gewählt. Als Stiftungsrat begleite ich den Auswahlprozess der Bewerbungen. In der Jury kombinieren wir Fachwissen aus Wirtschaft, Politik, Bildung und Technologie — ein bunter Mix, der verschiedenste Perspektiven auf neue Ideen ermöglicht.
Was erwartet die Gewinnerinnen und Gewinner des InnoPrix?
Neben dem Preisgeld von 25000 Franken profitieren die Gewinnerinnen und Gewinner vor allem von öffentlicher Sichtbarkeit. Die Preisverleihung in Solothurn ist ein Event mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft und Politik, dazu kommen Medienberichte, Netzwerkchancen und ein klarer Reputationsgewinn. Für viele ist das der entscheidende Schub für ihre Idee.
Wer darf sich bewerben? Gibt es Vorgaben zur Firmengrösse oder Branche?
Nein, es kann sich jeder und jede bewerben — von der Einzelfirma bis zum etablierten KMU. Wir haben Beispiele von Batterie-Recycling über Softwarelösungen bis zu Tabletten-Testgeräten. Auch Dienstleister oder innovative Geschäftsmodelle sind willkommen. Wichtig ist, dass es sich um eine neue, umsetzbare Idee handelt.
Was zählt bei der Jury besonders?
Wir bewerten den Innovationsgrad, die Umsetzbarkeit, den wirtschaftlichen Nutzen und die Relevanz für den Kanton oder die Region. Eine Idee muss nicht unbedingt revolutionär sein — auch ein bestehender Prozess, der clever weitergedacht wurde, kann überzeugend sein. Nachhaltigkeit und Digitalisierung spielen ebenfalls eine Rolle.
Wie viele Bewerbungen gibt es und wie stark ist das Schwarzbubenland vertreten?
Pro Jahr erhalten wir zwischen 10 und 20 Bewerbungen, leider bisher kaum aus dem Schwarzbubenland. Letztes Jahr kam gar keine aus unserer Region. Dabei wissen wir: Hier gibt es viele kreative Köpfe und innovative KMU, die nur nicht wissen, dass dieser Preis auch für sie offen ist.
Was würden Sie Unternehmen aus unserer Region sagen, die zögern?
Habt Mut! Ich kenne viele Betriebe in der Region, die diesen Mut haben — aber noch zu leise sind. Jetzt ist der Moment, sich zu zeigen, sich für den InnoPrix SO! zu bewerben und sich sichtbar zu machen. Das Schwarzbubenland hat grossartige Ideen — sie verdienen eine Bühne. Es braucht nicht das perfekte Produkt, aber eine überzeugende Idee mit Perspektive. Und selbst wenn es nicht klappt: Die Bewerbung ist vertraulich, niemand ausser der Jury erfährt davon. Wer es nicht versucht, gewinnt sicher nicht.
Bis wann kann man sich bewerben und wie läuft der Prozess ab?
Die Bewerbungsfrist läuft noch bis zum 7. Juli. Die Anmeldung erfolgt unkompliziert über die Website der Stiftung. Sie ist bewusst einfach gehalten — ohne Hürden. Ziel ist, dass auch kleinere Betriebe und Tüftler teilnehmen können. Es lohnt sich also, jetzt aktiv zu werden.
Mehr Infos und Bewerbung unter: innoPrix.info, Bewerbungsschluss: 7. Juli 2025