Geht Zullwiler Verwaltung nach Breitenbach?
Der Gemeinderat von Zullwil lässt seine Streitfragen von einer Untersuchungskommission beantworten und prüft regionale Verwaltungslösungen.
Der Gemeinderat von Zullwil hat sich am Montag im Beisein eines Coaches für eine Vergangenheitsbewältigung ausgesprochen. Gemeinderat Roland Häner beantragte, der Rat soll nicht wie an der letzten Sitzung beschlossen, einen Treuhänder beauftragen, die in den letzten drei Jahren von Gemeinderat Markus Saner eingereichten Rechnungen für Gemeindearbeiten auf ihre Richtigkeit zu prüfen.
Der Rat solle besser das Dossier einer Untersuchungskommission übergeben. Diese soll Licht ins Dunkle bringen in den Streitfragen der Kompetenzen und Einhalten der gesetzlichen Vorgaben, waren Aussagen am Montag im Rat. Für die Bildung der Kommission machen sich die Gemeinderäte nun auf die Suche nach Fachpersonen aus dem Gemeinderecht.
Zullwil aus Grauzone holen
Die Aufklärung soll aufzeigen, wie man bei der Ausführung der Gemeindearbeiten aus der derzeitigen «Grauzone» herauskomme und welche Lösung für die Gemeinde Zullwil eine zukunftsorientierte sei. Dass Gemeinderat Markus Saner Arbeiten für die Gemeinde ausführe, gehe auf Gemeinderatsbeschlüsse vor 13 Jahren zurück, sagte Gemeindepräsident Roger Hänggi. Er schlug dem Gemeinderat vor, regionale Lösungen in Betracht zu ziehen, dies gelte auch für die Gemeindeverwaltung.
Verwaltung in Breitenbach?
Der Gemeinderat sah sich am Montag die Offerte von Breitenbach an für das Übernehmen von Kanzleiaufgaben. Roland Häner und Markus Saner erklärten, dass aus der Offerte nicht klar hervorgehe, ob man Gleiches mit Gleichem vergleiche, deswegen soll man nochmals Rücksprache nehmen mit den Verantwortlichen von Breitenbach. Roger Hänggi wies auf das Sparpotential von 40000 Franken hin.
Der Breitenbacher Politiker und Finanzexperte Christian Thalmann macht bereits seit längerem aufmerksam auf das enorme Sparpotential für die Thiersteiner Gemeinden, «könnten sie sich endlich entscheiden auf die unnötigen Doppelspurigkeiten zu verzichten.»
Mit der Nutzung von Synergien bei den Verwaltungen «verliert eine Gemeinde nun wirklich nicht ihre Eigenständigkeit», gibt Thalmann auf Anfrage zu bedenken und betont: «Gerade mit der Systemumstellung in den Finanzverwaltungen drängt sich eine Zusammenarbeit regelrecht auf: So müsste nicht jede einzelne Gemeinde für die selben Anpassungen und Weiterbildungen viel Geld ausgeben, ohne dann eine Stellvertreter-Lösung zu haben». Breite Auswertungen hätten ergeben, dass die Schalterbesuche abnehmend seien, während die Nachfrage nach einem Online-Schalter steige.
Im Dorneckberg ist eine Arbeitsgruppe daran, für die Verwaltungsaufgaben Synergien auszuarbeiten und in den Räumlichkeiten von Hochwald umzusetzen.