Frohnatur mit Feuer und Flamme
Unter der neuen Dirigentin Birgit Trinkl überraschte die Musikgesellschaft Harmonie Büsserach ihre Gäste mit einem Querschnitt aus klassischen, traditionellen und modernen Melodien.

Als hätte sie das Ensemble schon jahrelang unter ihren Fittichen, leitete die 24-jährige Birgit Trinkl souverän das Unterhaltungskonzert der Musikgesellschaft Harmonie Büsserach. Mit Elan und freundlichem Lachen dirigierte die Frohnatur aus Bayern die Einsätze der verschiedenen Register und spornte ihre Schäfchen zu Höchstleistungen an. Mit dem Nachwuchs trug sie eine beschwingte Melodie vor, die vom Schicksal eines Computers erzählte, der zuerst tadellos funktionierte, dann von einem Virus befallen und quasi in letzter Minute davon befreit wurde.
Mit dem beliebten Florentiner Marsch eröffneten die Aktiven das Unterhaltungskonzert und eroberte im Nu die Herzen der Gäste. Wuchtig fuhren die Trompeten und Posaunen ein, lieblich ertönte das Intermezzo der Klarinetten. Gleich darauf wurde zur Ouvertüre der Leichten Kavallerie angesetzt, die mit Bravo-Rufen quittiert wurde. Das Ensemble spielte mit Tempo und Präzision und begeisterte die anwesenden Musikliebhaber.
Im dreiteiligen Konzert wurden sodann die traditionellen Klänge angeschlagen, worunter das «Vreneli ab em Guggisbärg» mit Feingefühl und Hingebung interpretiert wurde. Die Zuhörerschaft begleitete ein Medley des berühmten Oberkrainer Slavko Avsenik begleitete mit rhythmischem Klatschen und grossem Wohlwollen. Mit dem Kriminal Tango von Hazy Osterwald, dessen Melodie professionell arrangiert wurde, setzte das Ensemble einen weiteren Höhepunkt.
Zu guter Letzt waren moderne Stücke gefragt, von welchen das Solo von Claudio Karrer herausragte. Er spielte den Heuler «Minnie the Moocher» wie ein ausgebuffter Jazzposaunist und kam mit Sonnenbrille und keckem Hut besonders bei den Zuhörerinnen gut an. Die Gäste hatten aber nach Konzertschluss noch lange nicht genug und liessen sich als Zugaben den Radetzky-Marsch und den Böhmischen Traum servieren. Birgit Trinkl war so richtig im Element, brachte den Saal in Stimmung und animierte die Gäste zum Mitklatschen. Bei so viel musikalischer Beglückung raffte sich das Ensemble ein letztes Mal auf und verwöhnte die Konzertbesucher — wer hätte es anders erwartet — mit dem Solothurner Marsch.