«Freuden und Leiden eines Dorfschulmeisters»
Bärschwil gedenkt am Wochenende des 13./14. September seines langjährigen Lehrers Max Käsermann, der dieses Jahr seinen 100. Geburtstag hätte feiern können. Ottilia und Paul Henz- Hofer lassen ihn in ihrem neuen Buch wieder aufleben.

Er war eine herausragende Persönlichkeit», bringen Ottilia und Paul Henz-Hofer die vielen Facetten eines Mannes auf den Punkt, der während 47 Jahren in seiner Gemeinde nicht nur als strenger, aber herzlicher Pädagoge wirkte, sondern sich ganz in den Dienst der Allgemeinheit stellte. Max Käsermann habe sich nämlich vielen Aktivitäten in Politik, Sport, Kultur oder Vereinen verschrieben, geben die beiden einen kurzen Einblick in das erstaunliche Schaffen des Schulmeisters und späteren Ehrenbürgers. «Wir haben in seinen letzten Lebensjahren einen guten Draht zu ihm gefunden», erklärt das Ehepaar, das sich seit Jahren mit Passion der lokalen und regionalen Geschichte sowie der Sammlung von historischen Fotos über Bärschwil widmet. So haben sie Max Käsermann anlässlich von Besuchen wiederholt ermuntert, doch einmal sein reiches Leben mit seiner Fülle an Erfahrungen, Aktivitäten und Geschehnissen niederzuschreiben. «Hier», legt Paul Henz ein Ringheft auf den Tisch, «hat Max in schöner Handschrift auf 116 Seiten sein ganzes Bärschwiler Leben zu Papier gebracht.» Sein Kollege und Freund Kurt Stammbach habe es in der Folge in seinen PC eingetippt, ergänzt Ottilia Henz, die als Autorin der Dorfchronik Fehren um den Aufwand weiss. Hört man Ottilia und Paul zu, so waren sie tief beeindruckt, von der Wucht, der Originalität und vom historischen Gehalt der Geschichten, Anekdoten oder Ereignisse, die ihnen Käsermann mit dem Ringheft vermacht hat. «Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, seine enorme Bedeutung für Bärschwil in einem Buch unter des Lehrers eigenem Titel ‹Freuden und Leiden eines Schulmeisters 1914–2004› festzuhalten.» Als Herausgeber des Buchs haben sie seine Texte angereichert mit unzähligen Fotos und Dokumenten, die den Betrachter schon beim ersten lockeren Durchblättern unwillkürlich fesseln. Gleich der erste Satz am Anfang des Buches, «Do obe iss i kei halb Kilo Salz», den der zwanzigjährige frischgebackene Lehrer aus Gerlafingen bei seiner Ankunft in Bärschwil von sich gab, lässt erahnen, was da alles auf die Leserinnen und Leser über die insgesamt 251 Seiten zukommt.
Kaum sind die Wellen des Festes um den Geologen Amanz Gressly verebbt, kündigen sich für das Wochenende vom 13./14. September erneute Festivitäten, diesmal um das Gedenken an Max Käsermann an: Am Samstag eine Buchvernissage in der Kirche mit nachfolgendem Apéro, der Verkauf des spannenden Buches zu 25 Franken im Zelt und im Schulhaus, die Pflanzung eines Baumes durch die mit Max Käsermann verbundene Philanthropische Gesellschaft Union Hof Laufen und die Fotoausstellung mit den Schulklassen aus Käsermanns Schulzeiten. Am Sonntag folgen ein Gedenkgottesdienst mit Pfarrer Bruno Stöckli sowie die Einweihung einer Gedenktafel. Die Damenriege Bärschwil sorgt sich überdies an beiden Tagen mit ihrer Festwirtschaft um das leibliche Wohl, während die Musikgesellschaft Bärschwil nach dem Gottesdienst zum Frühschoppenkonzert ins Festzelt bittet.