Feuer frei fürs Feldschiessen
Der Bezirksschützen-Verband Thierstein empfing seine Mitglieder zum Feldschiessen in Büsserach.

Sie sei schon um sechs Uhr in Schönenwerd aufgestanden, um am Sonntagmorgen vier Schiessplätze im Thierstein, Leimental, Dorneck und Gäu zu besuchen, meinte frisch und munter die Solothurner Regierungsratspräsidentin Esther Gassler. Nein, das sei keine Pflichtübung, sondern eine angenehme Besuchsrunde, an welcher sie alte Bekannte und Freunde treffe. Mit ihrem Thurgauer Dialekt fasziniert sie ihre Gesprächspartner, sie ist verbunden mit den Traditionen der Schweiz. «Obwohl ich selbst nicht schiesse, schätze ich die Schiessvereine und ihre Arbeit sehr», fuhr sie fort. Sie freue sich auch, junge Schützinnen und Schützen anzutreffen und bedaure, dass die Vereine mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen haben.
«Im Kanton Solothurn schiessen 6500 Schützen auf 20 Schiessplätzen», erklärte der Kantonalschützenmeister Stefan Hofer. Letztes Jahr habe das Durchschnittsalter bei 43 Jahren gelegen. Immerhin seien 19 Prozent der Schiessenden unter 20 Jahren. Oberstes Ziel des Feldschiessens sei eine unfallfreie Durchführung. Selbstverständlich erwarte er auch spannende Resultate. 18 Schüsse in drei Serien mit Zeitlimiten auf die Feldscheibe B4 ergeben ein Maximum von 72 Punkten.
Am Sonntagmorgen punkt 8 Uhr gab Feuerleiter und Nunninger Gemeindepräsident Kuno Gasser das Feuer frei. Der Schiessplatz lag ruhig umgeben von Bäumen und saftigen grünen Matten, das Wetter war trüb und grau. Auf 12 Scheiben wurde ohne Aufregung und Hektik geschossen. Wie Andreas Bringold, Präsident des Bezirksschützen-Verbands Thierstein betonte, traten in Büsserach am Wochenende ungefähr 450 Schützen an. Vier Thiersteiner Schützen erreichten trotz garstigem Wetter das Topresultat von 70 Punkten (Hansruedi Stebler, Gabriel Grolimund, Michael Hollinger und Markus Jost). Im ganzen Kanton Solothurn schossen vier Schützen sogar rekordverdächtige 71 Punkte. Die Pistolenschützen schossen derweil in Nunningen.
Für Besinnung und Musse blieb in Büsserach ebenfalls genügend Zeit. Am Sonntagmorgen fand in der Festhalle ein Festgottesdienst statt und um 16.30 ging die Rangverkündigung über die Bühne. Bei Speis und Trank liess das Schützenvölklein den wichtigsten und grössten Schiessanlass der Schweiz gemütlich ausklingen.