Familie Meier aus Breitenbach hofft auf Podestplätze
In einer Woche finden in Witterswil die 72. Europameisterschaften für Speed-Automodelle statt. Aus Breitenbach nimmt die ganze Familie Meier teil — und hat durchaus Chancen auf Podestplätze.
Vom 28. bis zum 30. Juli finden auf der Speedautomobil-Rennbahn in Witterswil die 72. Europameisterschaften für Speed-Automodelle statt. Diese 1956 erbaute Rennbahn ist eine der schnellsten der Welt und in ihrer Art die einzige in der Schweiz. In sechs Rennklassen mit Zweitaktmotoren in Hubraumgrössen von 1,5 ccm bis 10 ccm kämpfen Fahrerinnen und Fahrer aus elf europäischen Ländern plus zwei Gastfahrer aus Australien und Amerika um den Titel des Europameisters. Es werden 102 Fahrerinnen und Fahrer, 26 Begleitpersonen und 149 Modellautos erwartet. Der Swiss Model Car Club ist Veranstalter und blickt auf eine über 70 Jahre alte Vereinstätigkeit zurück. Der Verein hat auch schon Europameisterschaften durchgeführt, ebenso eine Weltmeisterschaft. Im Vorstand des Vereins ist Philipp Meier, der mit seiner ganzen Familie an der Veranstaltung teilnehmen wird. Diese beginnt bereits am Mittwoch, 26. Juli. An zwei Trainingstagen versuchen die Fahrerinnen und Fahrer, ihre Modelle für die drei Rennläufe vom Freitag bis Sonntag abzustimmen.
Speed-Automodelle
Die Geschwindigkeiten lassen sich mit schnellen Rennmotorrädern oder Formel-1-Boliden messen und erreichen über 340 km/h. An den drei Renntagen dürften in der einen oder anderen Klasse neue Europa- und sogar Weltrekorde erreicht werden. Die bis zu drei Kilo leichten und 50 bis 80 Zentimeter langen Modelle haben vorne zwei kleine und hinten zwei grössere Räder. Betrieben werden sie durch 2-Takt-Kolbenmotoren mit einem Gemisch aus 80 Prozent Methanol und 20 Prozent Rizinusöl als Schmiermittel. Die Autos fahren im Kreis und sind über ein dünnes Drahtseil mit einer zentralen Stange verbunden, damit die Modelle nicht davonfliegen. Diese können eine g-Kraft bis zu 97 entwickeln und kosten zwischen 2500 und 4500 Franken. Rasen sie übrigens über 300 km/h schnell über die Betonpiste, fahren sie im eigenen Windschatten.
Nicht nur die Männer, auch Diana Meier wird an den Renntagen mit von Partie sein. Sie wird in der Zeitmessung anzutreffen sein. Kopf der Breitenbacher Speed-Automodell-Gruppe ist Elektro-Monteur Philipp Meier, dem seine beruflichen Kenntnisse entgegenkommen. Allerdings bräuchte es eine spezielle Technologie, um die Autos mit Elektroantrieb fahren zu lassen. «Es wäre eine weitere, grössere Herausforderung, dies zu entwickeln», meinte Meier. Janis, 16, und Laurin, 14, haben das Rennfieber vom Vater geerbt und sind beide an der Technik interessiert. Sie haben reelle Chancen, auf Plätze unter den besten zehn in der Klasse 3 und 3b von Europa zu kommen.