Es zeichnet sich eine Lösung ab

Die Rechnung 2024 der Gemeinde Hofstetten-Flüh weist einen Ertragsüberschuss aus und wurde von der Gemeindeversammlung genehmigt. Der Gemeinderat präsentierte eine Zwischenlösung für das Schulraumproblem von Flüh.

Die Jahresrechnung 2024 von Hofstetten-Flüh schliesst besser ab als budgetiert und wurde von der Gemeindeversammlung genehmigt. Vorgesehen war ein Aufwandüberschuss von 33500 Franken, die Rechnung weist nun einen Ertragsüberschuss von 150320 Franken aus. Der avisierte Schuldenabbau ist noch nicht möglich. Die Pro-Kopf-Verschuldung steigt weiter an, von 2190 auf 2630 Franken.

In erster Linie führte die Auflösung der Neubewertungsreserven zu einem besseren Abschluss. Aufgrund steigender Kosten ist der Finanzdruck nach wie vor hoch. Nicht beeinflussbare Kostentreiber im Bereich Bildung und Sozialregion machten Einsparungen bei der Verwaltung und dem technischen Dienst zunichte.

Grundgebühr für das Grüngut

Negativ sind die Abschlüsse der Spezialfinanzierungen Wasser, Abwasser und Abfall. Mit einem neuen Abfall-Reglement, welches auch eine Grundgebühr für das Grüngut vorsieht, erhält der Gemeinderat neuen Spielraum für eine ausgeglichene Abfall-Rechnung. Die Versammlung genehmigte die Totalrevision des Abfallreglements mit grossem Mehr. Mittel- bis langfristig suche der Gemeinderat nach Alternativen für den Grüngut-Sammelplatz beim Wald. «Die heutige Lösung ist nicht ökologisch, aber momentan die günstigste», räumte Gemeindepräsidentin Tanja Steiger ein. Tausende Fahrzeuge steuern den Platz monatlich an und es fehle eine Kontrolle, gab Votantin Eveline Heim zu bedenken. Das Grüngut werde mehrmals die Woche nach Liesberg transportiert. «Anzustreben wäre eine sinnvolle Lösung innerhalb des Leimentals», meinte Heim. Der zuständige Gemeinderat, Thomas Zeis, gab zu verstehen, dass die Überarbeitung des Abfallreglements notwendig war, der grosse Wurf sei damit aber noch nicht gelungen.

Austragung der GV auch in Flüh erwünscht

Bei der Besprechung der Rechnung 2024 gab es aus der Versammlung ein paar Fragen zu einzelnen Positionen, die von der Finanzverwalterin sachlich beantwortet wurden. Weiter genehmigte der Souverän die Abschreibung der Motion, die vom Gemeinderat verlangte, die Gemeindeversammlungen nicht nur in Hofstetten, sondern auch in Flüh durchzuführen. Man könne diesen Wunsch nicht erfüllen. Der Gemeinderat rechtfertigte dies mit Sicherheitsbedenken. Die Turnhalle in Flüh biete nur für 200 Personen Platz, bei einem grösseren Aufmarsch stünde man vor einem Problem, sagte Steiger. Hingegen wolle man in Zukunft einen Drittel der öffentlichen Gemeinderatssitzungen in Flüh abhalten, lautet das Versprechen. «Wo ein Wille ist auch ein Weg», mahnten Vorstandsmitglieder der IG Flüh. Die Erwartungshaltung sei klar: Der Gemeinderat dürfe bei seinen Entscheidungen zum Wohle der Gemeinde den Ortsteil Flüh nicht benachteiligen.

Mietvertrag mit der ökumenischen Kirchgemeinde

Was die Schulraumplanung in Flüh anbelangt, konnte der Gemeinderat mitteilen, dass die eingesetzte Arbeitsgruppe nun eine Zwischenlösung gefunden habe. Die Schule platzt aus allen Nähten, spätestens auf das Schuljahr 2026 braucht es zusätzlichen Raum. Die Lösung sehe kleinere Umbauarbeiten am bestehenden Schulhaus vor, die rund 90000 Franken kosten, sowie einen Mietvertrag mit der ökumenischen Kirchgemeinde. Sie sei bereit, jene Räumlichkeiten, die sich für gewisse Lektionen eignen (Religions-, Musikunterricht…), zur Verfügung zu stellen. Das Gebäude der ökumenischen Kirche könne von den Kindern zu Fuss in nützlicher Frist erreicht werden. Der Gemeinderat werde die Entwicklung der Schülerzahlen beobachten und die Schulraumplanung in Flüh entsprechend anpassen, sagte Bildungschefin Andrea Meppiel. In der umfangreichen Auslegeordnung sei man zum Schluss gekommen, dass eine Auslagerung nach Hofstetten in das alte Schulhaus keine Option sei. Auch der Vorschlag, auf Container zu setzen, erweise sich in der Umsetzung als schwierig, erfuhren die Anwesenden.

Kosten wären nicht tragbar

Ursprünglich war vorgesehen, das Schulhaus von Flüh aufzustocken. Der Souverän sprach dafür einen Planungskredit, folgte später aber dem Antrag des Gemeinderates, aus finanziellen Gründen auf das Projekt zu verzichten. Im Verlauf der Planung kristallisierte sich heraus, dass das Projekt eine Million Franken mehr und somit fünf Millionen Franken kosten würde. Damit würde die Verschuldung der Gemeinde eine Dimension erreichen, die nicht mehr tragbar wäre, hiess es damals. Die Arbeitsgruppe — in der auch der Elternrat vertreten ist — prüfte diverse Optionen, von der Nutzung des alten Schulhauses in Hofstetten über das Aufstellen von Containern bis zum Anmieten von Räumlichkeiten. Bei der Ökumenischen Kirchgemeinde sei man fündig geworden.

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