Es weihnachtet quer
Wenn sich Geschwister streiten, Onkel Max zu viel trinkt und jemand in die Krippe reihert, dann ist Weihnachten! Wunderbar dargestellt vom musikalisch-satirischen Ensemble «La Satire continue».

Es ist eine veritable Hassliebe, was die meisten Menschen mit Weihnachten verbindet. Und das Ensemble «La Satire continue» hat dieses Gefühl am Donnerstag in Breitenbach in vollendeter Art zum Ausdruck gebracht. Sie umgarnten das Fest der Liebe, Hiebe und Triebe musikalisch und satirisch.
Wenn die Erschwilerin Barbara Schneebeli zusammen mit Salomé Jantz, Ueli Ackermann und Bettina Urfer alte Weihnachtslieder singen, so schmelzen sie zu einem herb-harmonischen Klangkörper zusammen. So müssen Engelschöre tönen! «Wir haben zwei Jahre an diesem Programm geübt. Vor allem an der Musik», erklärte Schneebeli dem Wochenblatt. Es brauche einfach seine Zeit, bis man sich in einem Klang finde. «Bevor es so weit ist, ist es wie ein Kleid, das schlecht sitzt», so Schneebeli. Die lange Probenzeit ist auch der Grund, wieso «La Satire continue» bislang keine traditionellen Weihnachtslieder aufgeführt hat. Wenn man etwas so lange probe, müsse man aufpassen, dass die Lust nicht vergehe.
Nebst der Musik teilt das Ensemble auch satirisch-szenische Hiebe aus. Da geht es um ein Ehepaar, das explizit Nicht-Weihnachten feiern will. Dass das nur schiefgehen kann, ist ja wohl jedem klar, der schon einmal verheiratet war. Wunderbar auch die Figur von Onkel Max. Während er ein Weihnachtsgedicht deklamiert, giesst er sich nach jedem Vers einen hinter die Binde. Bis er am Schluss nur noch unsinnige Silben aneinanderreiht und allen «Wöhlige Freinacht!» wünscht.
Sehr eindrücklich ist Ueli Ackermann. Der Autor, Schauspieler, Kabarettist und Regisseur spielt gleich mehrere Rollen. Dabei wandelt er sich nahtlos vom angeschlagenen Weihnachtswahnsinnigen zum smarten Amerikaner. Und obwohl er dafür auf der Bühne nur gerade die Jacke auszieht, traut man seinen Augen nicht. Ist das wirklich der gleiche Mensch?!