Entscheid fällt nach Ostern

Anfang April stellen die Zullwiler die Weichen für die Zukunft der Gemeindeverwaltung.

 Zullwils Gemeindepräsident Roger Hänggi und Treuhänderin Sarah Stebler: Sie beantworten derzeit in Zullwil viele Fragen zu den gemeinderätlichen Vorschlägen für eine Zusammenarbeit auf Verwaltungsebene mit der Gemeinde Breitenbach. Foto: Bea A
Zullwils Gemeindepräsident Roger Hänggi und Treuhänderin Sarah Stebler: Sie beantworten derzeit in Zullwil viele Fragen zu den gemeinderätlichen Vorschlägen für eine Zusammenarbeit auf Verwaltungsebene mit der Gemeinde Breitenbach. Foto: Bea Asper

«Eine Art Dorfkönig, Anlaufstelle für die Einwohner, Auskunfts- und Vertrauensperson, Beratungsstelle für die Behörden, Sekretariat für die im Ehrenamt tätigen Kommissionsmitglieder, Mädchen für alles, hier laufen die Fäden zusammen, führungslos oder alles im Griff.., « – in kleineren Gemeinden lässt sich über die Art und die Ausstattung einer Gemeindeverwaltung und wie viel diese kosten darf, philosophieren – die Zullwiler sind derzeit aufgefordert, Stellung zu beziehen und an der Urne mit einem Grundsatzentscheid die künftige Richtung anzugeben. Nach Abklärungen mit Solothurn hat der Gemeinderat den Abstimmungstermin für den 3. April festgelegt. Das Infomaterial müsse bis Mitte März in den Haushaltungen eintreffen, sagt Gemeindepräsident Roger Hänggi auf Anfrage dieser Zeitung. «Der Gemeinderat ist bereits daran, die Unterlagen zusammenzustellen.» Den Gegnern des gemeinderätlichen Vorschlags sei es frei, allfällige Flyer in Zullwil zu verteilen. «Der jetzige Gemeinderat ist überzeugt davon, vorausschauend zu handeln. Mit dem Vorschlag, auf Verwaltungsebene mit Breitenbach eine Zusammenarbeit anzustreben, kann Personalrechtliches verbessert werden, die Gemeinde spart mittelfristig Kosten, da Doppelspurigkeiten abgebaut werden und im EDV-Bereich macht sich die Synergienutzung bezahlt», argumentiert Hänggi. Man setze das Erfolgsmodell fort, das Zullwil in der Finanzverwaltung mit Büren aufgebaut habe. Es gehe aber auch darum, die Liegenschaftsausgaben der Gemeinde zu senken. Das Gebäude Katzenflühli, in dem sich die Gemeindeverwaltung befindet, soll vermietet werden, nicht zuletzt da sich auch bei der Feuerwehr Änderungen abzeichnen und das Kosten-Nutzen-Verhältnis verbessert werden soll. Gemäss Analyse muss die Gemeinde mit Sanierungskosten von einigen Hunderttausend Franken rechnen, sagt Hänggi. «Der Gemeinderat hatte bereits vor zwei Jahren aus der Gemeindeversammlung heraus den Auftrag erhalten, mit Kosteneinsparungen Zullwil fit zu machen für die Zukunft. Den zu hohen Steuerfuss senken zu können, ist das von allen gewünschte Ziel», zitiert Hänggi Voten aus den Gemeindeversammlungen. Unter ihm haben die Zullwiler «auch dank eines zur Schenkung umgewandelten Darlehens von der Bürgergemeinde» den Finanzfehlbetrag, der in den Vorjahren angehäuft worden war, abgebaut – «wir zielen weiter in diese Richtung», so Hänggi.

Mit einem aufsehenerregenden Vorstoss und unter Streitigkeiten im Gemeinderat hatte Gemeindepräsident Roger Hänggi letzten Herbst die Gilgenberger aufgefordert, sich zu einer neuen Lösung zu äussern. Hänggi hatte ins Spiel gebracht, die bisherige Einpersonen-Lösung umzumünzen in eine Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung Breitenbach – allerdings nur in gewissen Bereichen (Kanzlei). Die Gemeindescheiberei soll in Zullwil bleiben. In der Diskussion an der Gemeindeversammlung vom Januar wurden sachliche, doch auch emotionale Argumente in die Waagschale geworfen. Mit dem Drittelsmehr beschloss die Versammlung, den Entscheid an die Urne zu vertagen. Wegen der einzuhaltenden Fristen reichte es nicht mehr, die kommunale Vorlage am 28. Februar zusammen mit den Eidgenössischen Geschäften zur Abstimmung zu bringen. Nach der Kündigung der Gemeindeverwalterin stellt der Gemeinderat derzeit die Geschäftsabwicklung sicher mit Treuhänderin Sarah Stebler.

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