Eine lange Erfolgsgeschichte

1985 konnten die ersten Wohnungen für nicht pflegebedürftige Senioren bezogen werden. Die anfänglich auf Kritik gestossene Idee einer Alterssiedlung erwies sich im Verlauf der 30 Jahre als goldrichtig.

Lauschig: Die grüne Gartenseite der Alterssiedlung Sagematt.
Lauschig: Die grüne Gartenseite der Alterssiedlung Sagematt.

Die 30 Jahre Alterssiedlung Sagematt waren am vergangenen 6. September für den Vorstand der gleichnamigen Genossenschaft Grund genug, gehörig zu feiern. Und das zusammen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern, Gästen und dem Männerchor Breitenbach-Wahlen bei einem feinen Essen im Restaurant «s Zäni». «Es war damals in den späteren 70er Jahren eine grosse Herausforderung, mit der Idee von Alterswohnungen überhaupt zu punkten», blickte Ida Boos Waldner, Präsidentin der Genossenschaft Alterssiedlung Sagematt Breitenbach, auf allererste Bedarfsabklärungen zurück. Weil die Thiersteiner Gemeinden damals dieser Idee die kalte Schulter gezeigt hätten, habe der Breitenbacher Gemeinderat beschlossen, das Thema nur noch auf Gemeindebene zu verfolgen. «Hier waren es besonders Frauen beider Konfessionen, die sich solidarisch und nachdrücklich für den Bau von Alterswohnungen eingesetzt hatten», so Boos Waldner. Es sei deshalb nicht verwunderlich, dass zu den Gründern der Genossenschaft neben Einwohner- und Bürgergemeinde, der Personalfürsorgestiftung der Isola-Werke, der Bandfabrik Breitenbach und der Firma Meier und Jäggi AG auch die beiden Kirchgemeinden gehörten. Boos Waldner erwähnte dabei die bewundernswerte Beharrlichkeit des damaligen «Amme» Josef Währy und seiner Mitstreiter in der Baukommission, nämlich Ernst Hagenbuch, Hans-Peter Graf und Anton Graber. «Ganz wichtig für die Geschichte der Genossenschaft war die Tatsache, dass zu jeder Zeit immer die richtigen Leute mit ihrem Fachwissen am richtigen Ort waren», brachte Boos Waldner den Erfolg der Alterssiedlung auf den Punkt.

«Wenn jemand etwas Neues ausprobiert, stösst er auf Kritik, ja auf Ablehnung», erinnerte Gemeindepräsident Dieter Künzli an die damalige Forderung nach Alterswohnungen und meinte: «Wie recht die Genossenschaft doch schliesslich hatte!» 30 Jahre Sagematt seien eine Erfolgsgeschichte. Diese schönen Gebäude böten nicht nur hindernisfreie Wohnungen und zahlreiche andere Dienstleistungen an, sondern seien attraktiv im «Golden Age», dem Leben nach der Erwerbstätigkeit. Das Wohnen in der Alterssiedlung Sagematt biete nämlich eine attraktive und bequeme Alternative zur vielen Arbeit in grossen Wohnungen und Häusern: «Diese werden für junge Familien frei.» Der Gemeindepräsident wünschte der Alterssiedlung Sagematt, dass sie weiterhin die Zeichen der Zeit erkenne und neue Ideen nach dem Sprichwort pflanze: «Die vor uns kamen, haben gepflanzt, und wir haben geerntet. Wir pflanzen nun, damit die, die nach uns kommen, ernten können.»

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