«Ein gutes Team»
Ertragsüberschuss und tiefe Pro Kopf Verschuldung. Der Breitenbacher Gemeinderat zeigt sich zufrieden mit seiner Arbeit und die Gemeindeversammlung gibt ihm Recht.

Nur 21 Stimmberechtigte erschienen zur Gemeindeversammlung von Breitenbach. Gemeindepräsident Dieter Künzli und Statthalter Christian Thalmann interpretieren das Fernbleiben der Bevölkerung als Zufriedenheit. «Läuft alles rund in einer Gemeinde, dann bleiben viele Stimmberechtigte zu Hause, ist man nicht zufrieden mit der Arbeit des Gemeinderates, dann kommt das an der Gemeindeversammlung zum Ausdruck», stellte Künzli fest. «Wir sind aber auch ein gutes Team», meinte Thalmann und nutzte die Gelegenheit, sich im Namen seiner Ratskollegen beim Gemeindepräsidenten zu bedanken, für dessen Coaching und Engagement. «Passend zur Fussballweltmeisterschaft gibt es für das Siebner-Team Schokoladen-Bälle», sagte Thalmann und überreichte Künzli ein Säckli Süssigkeiten.
Im Moment ist das Politisieren in Breitenbach eher süss als bitter. Thalmann konnte für die Rechnung 2013 einen Ertragsüberschuss von 171771 Franken präsentieren, obwohl man im Budget mit einem Aufwandüberschuss von 189870 Franken gerechnet hatte. Dabei gab es bei den Sozialhilfeleistungen Sozialregion einen Nachtragskredit von über 300000 Franken zu genehmigen. Doch höhere Steuereinnahmen bei den natürlichen Personen (die Erträge stiegen von 9,06 Millionen Franken auf 9,665 Millionen Franken) und der Budgetdisziplin des Gemeinderates trugen zum guten Ergebnis bei. «Breitenbach verzeichnet bei der Bevölkerung ein gesundes Wachstum», so Thalmann. Weniger gut ist die Entwicklung bei den Firmen. Bei den juristischen Personen wurden die budgetierten Steuererträge nicht erreicht (eingegangen sind 719000, budgetiert waren 900000 Franken), teilte Thalmann mit und Künzli zeigte sich gerade über die jüngste Entwicklung – Werkschliessung bei Nexans – besorgt. Der Gemeinderat habe zusammen mit der Wirtschaftsförderung das Gespräch gesucht, doch leider bei der Geschäftsleitung keine Planänderung bewirken können.
Der Cash-Flow beträgt 1,184 Millionen Franken. «Mit diesen Mitteln konnten nicht nur die Nettoinvestitionen von 751000 Franken finanziert, sondern auch Schulden abgebaut werden. Die Pro Kopf Verschuldung der Gemeinde reduziert sich von 462 auf 399 Franken und ist so tief wie kaum zuvor. Thalmann kann nun ernten, worauf der Finanzexperte seit Jahren hinarbeitet. Vor über 20 Jahren hatte er sein Engagement in der Gemeindepolitik begonnen mit einer Strukturbereinigung im Sozialwesen und einem Sparkurs. Nachtragskredite und Rechnung wurden von der Versammlung einstimmig gutgeheissen.
Um Finanzen gingen es auch beim andern Geschäft des Abends. Der Gemeinderat will seinen Einfluss in der Erdgas AG Laufental-Thierstein (GASAG) ausbauen und schlug der Versammlung eine Partizipation an der Erhöhung des Aktienkapitals vor in der Höhe von 65000 Franken. Die Erdgasversorgung spiele in Breitenbach eine wichtige Rolle – gerade im Hinblick auf bevorstehende Überbauungen, informierte Thalmann. Dass das bisherige Darlehen von 400000 Franken, welches Breitenbach der GASAG gewährte und zu fünf Prozent verzinst wurde, zurückbezahlt wird, habe mit dem Aktienrecht zu tun, wonach einzelne Aktionäre nicht bevorzugt werden dürfen, in Form von versteckter Gewinnausschüttung. Seitens der GASAG sei den Gemeinden für die Zukunft eine Dividende in Aussicht gestellt worden, sagte Thalmann auf Fragen aus der Versammlung. Diese stimmte dem Antrag klar zu.