Ein geschäftstüchtiger Vorstand
Der Vorstand hat die Ausführungsarbeiten für den AZB-Erweiterungsbau national ausgeschrieben und nun der Priohaus AG aus Breitenbach den Zuschlag erteilt, deren Geschäftsleiter Vorstandsmitglied ist.

Wie regional darf es sein? Diese Frage kam an der Delegiertenversammlung des Zweckverbandes Alterszentrum Breitenbach AZB zur Sprache. Der Vorstand informierte die Versammlung darüber, dass der Zuschlag für den Erweiterungsbau des Alterszentrums an die Priohaus AG aus Breitenbach gegangen sei. Die Delegation aus Breitenbach kommentierte dies mit der Aussage, «dies habe einen Beigeschmack». Priohaus-Geschäftsleitungsmitglied Adolf Leutwyler ist seit vielen Jahren auch Vorstandsmitglied des AZB. «Das war uns selbstverständlich bewusst und deswegen haben wir zusätzlich rechtliche Abklärungen getroffen und dafür gesorgt, dass die Ausstandspflicht jederzeit eingehalten war», hielt Wally Allemann, Präsidentin des Zweckverbandes, fest. Die Vorgaben des Submissionsgesetzes seien ganz klar eingehalten worden, «die Arbeiten waren national und öffentlich ausgeschrieben worden und selbstverständlich stand es dabei auch allen Büros aus der Region offen, mitzubieten», erklärte Allemann. «Bewerber mit Sitz in einer der zehn Verbandsgemeinden erhielten ein Plus von maximal zehn Prozent. Wichtig waren die Referenzen bei ähnlichen Bauten bei laufendem Betrieb. Das Ausschlaggebende war der Preis.» Es seien ein halbes Dutzend Eingaben aus der ganzen Schweiz eingegangen und das Angebot der Priohaus AG habe sich in der Bewertung als das beste herausgestellt. Die Bewertungskriterien seien im Vorfeld von der Baukommission und dem Vorstand festgelegt worden und an diesen Sitzungen habe sich Adolf Leutwyler im Ausstand befunden. Dem Vorstand seien kurze Anfahrtswege und die regionale Wertschöpfung ein Anliegen. Dies sei nicht verwerflich, wenn es rechtlich korrekt läuft und «dies ist der Fall», versicherte Allemann. «Adolf Leutwyler hat auch gar nicht die Projektleitung, sondern Mitarbeitende der Unternehmung Priohaus AG.» Leutwyler konnte sich an der Versammlung zu den Vorwürfen nicht äussern, da er nicht anwesend war. Das Wochenblatt fragte nach. Leutwyler hält fest: «Die Priohaus AG hatte damals bei der Projektidee des AZB, altersgerechte Wohnungen zu erstellen, mitgearbeitet. Bei der Bauausführung des Jeka-Hauses hat die Unternehmung auf eine Eingabe verzichtet. Beim jetzigen Erweiterungsbau sind die Pläne von einem anderen Büro erstellt worden und die Priohaus AG hat bei der Ausschreibung für die Ausführungsarbeiten mitgeboten und sich im öffentlichen, nationalen Verfahren gegen andere Büros durchgesetzt aufgrund der geltenden Bewertungskriterien, bei denen der Preis eine wichtige Rolle spielte.»
Künftig mehr Einzelzimmer
Mit dem geplanten Erweiterungsbau verfolgt das AZB die Modernisierung, indem bestehende Doppelzimmer aufgelöst und künftig mehr Einzelzimmer angeboten werden. Zudem soll der Restaurantbetrieb aufgewertet werden, und es entstehen neue Büro- und Praxisräume. Alle Gemeinden haben das Projekt mit den Kosten von rund acht Millionen Franken abgesegnet. Die Bauarbeiten sollen zu Beginn des nächsten Jahres starten, lautet das erklärte Ziel des Vorstandes.
Die Jahresrechnung 2024 gab zu keinen Diskussionen Anlass, sie schliesst dank guter Auslastung und beliebtem Restaurantbetrieb besser ab als erwartet und zwar mit einem Gewinn von knapp 300000 Franken. Erfreuliches konnte der Vorstand auch zur durchgeführten Befragung durch die Stiftung Terz berichten. Wie eben bekannt geworden sei, habe das AZB in allen Kategorien im Vergleich mit anderen Institutionen sehr gut abgeschnitten. Die Mitarbeitenden, die Bewohnerschaft als auch die Angehörigen stellten dem AZB gute Noten aus. Dies führte zur Auszeichnung «hohe Zufriedenheit.»