Ein Fall von Grobfahrlässigkeit?
Die Frage, was oder wer für die Explosionen im Gebäude beim Frohmattweg in Breitenbach verantwortlich ist, beschäftigt die Polizei noch immer.

Am Samstag, 26. Juli (in der Morgenfrühe) kam es auf dem Isola-Areal in einem Gebäude beim Frohmattweg zu Explosionen, die das Mauerwerk in Stücke rissen und in die benachbarte Freizeitanlage schleuderten. Schwarzer Rauch stieg in den Himmel und das Feuer breitete sich aus. Die Löscharbeiten durch die Feuerwehr erschwerten sich aufgrund der Einsturzgefahr. In Absprache mit der Versicherung wurden grosse Teile des Gebäudes sofort abgebrochen. «Dies war insbesondere aus Sicherheitsgründen für die Brandermittlung notwendig», erklärt der zuständige Experte der Solothurnischen Gebäudeversicherung, Ralph Borer.
Ob die Explosion durch eingelagertes Feuerwerk oder durch einen Gastank verursacht wurde, gibt die Polizei des Kantons Solothurn noch nicht bekannt. «Die Ermittlungen am Brandplatz selbst sind abgeschlossen, insgesamt sind die Ermittlungen aber noch im Gang und wir können noch nichts sagen», hiess es am Dienstag bei der Medienstelle der Kantonspolizei. Entsprechend liess die Polizei auch die Frage offen, ob und gegen wen die Staatsanwaltschaft Anklage erheben wird. Dies wiederum hat Auswirkungen auf die Frage, wer für entstandene Schäden aufzukommen hat. Bei Grobfahrlässigkeit könne die Gebäudever-sicherung Regress nehmen. Langwierige Rechtsstreitigkeiten seien nicht ausgeschlossen, erklärt Borer. Grobfahrlässig wäre wohl die illegale Einlagerung von Feuerwerk. Das Gebäude war als Lagerhalle genutzt worden; die Grundeigentümerin, die Seraina Invest, hatte die Räumlichkeiten an diverse Kleinunternehmen vermietet.
Borer stellt fest, dass am Gebäude Totalschaden entstanden ist und auch in der Umgebung Schäden beklagt würden. Die Kosten für die Räumung seien durch die Gebäudeversicherung gedeckt. «Das Gesetz sehe dafür acht Prozent der Schadenssumme vor», präzisiert Borer.
Die nähere Umgebung ist mit dem Schrecken davongekommen. «Nicht auszumalen, was passiert wäre, hätten sich die Explosionen während der Öffnungszeiten des Naturbades ereignet», gibt Breitenbachs Sicherheitschef, David Häner, zu bedenken. Das Bad musste für den Rest der Saison geschlossen werden. Dies bedeute aber nicht das Aus für das Naturbad, meint Bauverwalter Peter Hänggi. Die Wasserqualität sei nicht beeinträchtigt. Die entnommenen Proben würden zeigen, dass die Grenzwerte eingehalten werden. Das Amt für Umwelt gibt insgesamt Entwarnung: Die in der Nähe des Brandplatzes durchgeführten Bodenproben und Untersuchungen am Gewässer zeigen keine auffälligen Werte, die Sofortmassnahmen erfordern würden, heisst es seitens des Kantons Solothurn. «Die Wiedereröffnung des Naturbades ist für das nächste Jahr geplant», hält Hänggi gegenüber dieser Zeitung fest. Die Gemeinde stehe im Austausch mit den Vertretern der Grundeigentümerschaft und setze sich dafür ein, die Aufräumarbeiten im Naturbad mit der Entsorgung des Brandplatzes zu koordinieren. «Für die Entsorgung bedarf es eines Konzepts von Seiten Grundeigentümerin und für allfällige bauliche Massnahmen eine Baubewilligung», führt Hänggi aus. «Fassadenteile und Glasscherben übersäen die Liegewiese bis vor das Garderobengebäude des Naturbades. Mit der Grundeigentümerin des Brandplatzes ist vereinbart, dass der Oberboden im Naturbad abgetragen und bei der Entsorgung ihres Gebäudes abtransportiert wird», so Hänggi. Vom Schaden betroffen seien zudem die Sanitäreinrichtungen und die Gartenwirtschaft der Freizeitanlage. Die Instandstellung soll in den Wintermonaten erfolgen.