Die Stadtfrau melkt die Kühe

Heda Pfeiferova kommt aus der zweitgrössten Stadt der Tschechischen Republik und fühlt sich im kleinen Dorf Meltingen kuhwohl.

Verpflanzt: Heda Pfeiferova gefällt es bei ihrem Praktikum.Foto: Benildis Bentolila
Verpflanzt: Heda Pfeiferova gefällt es bei ihrem Praktikum.Foto: Benildis Bentolila

Am 24. Juli kam ich hier bei Lindenbergers gegen Mittag an», erinnert sich Heda Pfeiferova. «Ich wechselte meine Kleider und half gleich mit in der Küche im Restaurant Traube. Nachher gingen wir auf den Hof, wo ich im wunderbaren Gemüsegarten anpacken konnte.» Sie strahlt und erzählt von ihrer Reise mit dem Bus nach Zürich und dem Zug ins Schwarzbubenland. Alles und alle hätten ihr auf Anhieb gefallen: die Familie und ihre Freunde, das Dorf, das heimelige Restaurant, die Arbeit in der Gaststätte und auf dem Hof. Heda spricht neben ihrer Muttersprache Tschechisch fliessend Englisch, jedoch kein Deutsch. Schon in der Primarschule habe sie gewusst, dass sie andere Länder kennenlernen wolle, und sich deshalb für Englisch als Fremdsprache entschieden. Das werde ihr helfen, sich auf der ganzen Welt zu bewegen, hatte sie sich überlegt. Dass das Schulmädchen schon an dergleichen dachte, zeigt, wie eigenständig und willensstark Pfeiferova schon immer war.

Die 23-Jährige lebt in der zweitgrössten Stadt der Tschechischen Republik, Brno (sprich Börno), mit 380000 Einwohnern. Sie studiert Lebensmitteltechnologie, denn sie interessiere sich weniger für Milchwirtschaft. Sie lacht: «Nun habe ich aber bei Familie Lindenberger mehr in diesem Sektor zu tun, und — ich gebe es zu — dieses Gebiet fängt an, mir zu gefallen.» Morgens und abends melkt das Stadtmädchen, das vorher nie auf einem Bauernhof war, die Kühe, versorgt die Hühner und Pferde und arbeitet nachmittags im Gemüsegarten. Die Semesterferien 2011 und 2010 verbrachte sie als Au-pair in London und in Stratford-upon-Avon, die Stadt Shakespeares. Es habe ihr an beiden Orten und bei beiden Familien sehr gut gefallen, doch würde ihr der Aufenthalt bei einer Bauernfamilie mehr dienen für die berufliche Zukunft. Wichtig sei für sie nun, dass sie Deutsch lerne.

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