Die Geduldsfrage – mit musikalischen Antworten im Advent
Das Konzert des Kirchenchors Breitenbach vom vergangenen Sonntag war gut besucht und wurde mit anhaltendem Applausquittiert.

Wenn der passionierte Musiker aus Laufen, Isidor Lombriser, in die Tasten greift zum Komponieren, dann setzt er die Erwartungen an sich sehr hoch - und einmal mehr übertraf sein Werk letzten Sonntag die Erwartungen der zahlreich erschienenen Zuschauer in der Kirche Breitenbach. «Ein wahres Meisterwerk», kommentierten Besucher und brachten mit anhaltendem Applaus ihre Freude zum Ausdruck über das Adventskonzert vom Kirchenchor Breitenbach und der Profimusikerin Miriam Terragni mit ihrem Flötenensemble der Regionalen Musikschule.
«Der rote Faden im Programm ist mir sehr wichtig, doch auch die Stücke so zu schreiben, dass die Talente in vollem Klang zum Ausdruck kommen», verriet Lombriser gegenüber dieser Zeitung. Terragni liess mit ihrem spielerischen Flötenklang die Herzen tanzen und spornte – zusammen mit Lombriser am Piano – die Sänger zur Hochform an. «Die frohe Botschaft der Engel, die Freude der Hirten, das nahende Weihnachtslicht...»: Ein musikalisches Feuerwerk, das mit seinem Licht im Advent den Sonntagabend erhellte und die Herzen erfreute und für einen Moment die Zeit anhielt.
«Lieber Gott, gib mir Geduld – aber bitte beeile dich.» Zeit schenken, Geduld aufbringen, das war die Botschaft - und die Musik und der Gesang in vier Sprachen das Geschenk an die Besucher. «Zu oft bleibt Geduld in unserer hektischen Zeit auf der Strecke. Alles haben und das sofort. Wir sind das Warten nicht mehr gewohnt. Durch die heutigen Technologien werden Wartezeiten auf ein Minimum reduziert», gab Sprecherin Margrit Roth zu bedenken. Dabei, so zeigte sie auf, habe der Geduldige Vorteile gegenüber dem Ungeduldigen. Langsam aber sicher erreiche er sein Ziel, während die Ungeduldigen zu rasch den Bettel hinwerfen. Dass sich Geduld auch auszahlt, veranschaulichte sie mit einer 500 Jahre alten Fabel: Das Weizenkorn versprach der Ameise: «Wenn Du mich auf meinem Feld liegen lässt und mich nicht in deine Behausung trägst, werde ich dir in einem Jahr hundert Körner meiner Art zurückgeben». Das Korn hielt sein Versprechen, als die Ameise ein Jahr später zurückkehrte, war gewachsen eine grosse Ähre mit vielen Körnern.