Die Freude bleibt

Raymond Laub hat in der Region Hunderte Kinder und Jugendliche in Kampfsportarten trainiert. Jetzt widmet er seine Freizeit seiner zweiten grossen Leidenschaft.

<em>Letzte Trainingsstunde: </em>Die Goshindo-Schule in Nunningen wird geschlossen, die Schüler müssen sich neu orientieren. Foto: zvg
<em>Letzte Trainingsstunde: </em>Die Goshindo-Schule in Nunningen wird geschlossen, die Schüler müssen sich neu orientieren. Foto: zvg

Seine Schüler lassen ihn ungern ziehen und müssen sich nun auch neu orientieren. Denn ein Nachfolger fehlt und somit gibt Raymond Laub nicht nur seinen Unterricht auf, sondern hat sich entschlossen, die Go-shindo-Schule in Nunningen zu schliessen. Das ist ihm nicht leicht gefallen, räumt er ein. Doch sein Motto sei: «Alles oder nichts, keine halbe Sachen.» Aus Zeitgründen werde er seinen Ansprüchen nicht mehr gerecht. Deshalb möchte er sich nun vermehrt seiner zweiten grossen Leidenschaft widmen, dem Training von Hunden mit Schwerpunkt Suche von vermissten Personen. Er bleibt Trainer und vermittelt weiter Freude an der Bewegung – nur in anderer Form und für Menschen mit einem Kumpel auf vier Pfoten.

Raymond Laub hat während Jahrzehnten Hunderte Kinder und Jugendliche sportlich weitergebracht, hat Projekte wie den Ferienpass mitgetragen und hat mitangepackt unter anderem beim Bau des Judoclubhauses in Nunningen. Dort war seine Goshindo-Schule eingemietet. In seinem Unterricht ging es weniger um den Kampfsport, sondern um die Lebenskunst. Seinen Schülern lehrte er, «der beste Kampf ist derjenige, den man erst gar nicht führen muss». Alles drehte sich um die Selbstverteidigung. Doch dies mit atemberaubender Technik und einer Geschicklichkeit, die eine wahre Kunst darstellt. «Ein wichtiges Ziel von Goshindo besteht darin, den Schülern bei der Meisterung ihres Lebens zu helfen.» Die Ausbildung des Charakters und der Persönlichkeit durch Höflichkeit, Respekt und Disziplin sei zentral, betont Laub. Goshindo beschreibe «den Weg, seinen Körper zu schützen». Die in Frankreich erfundene Stilrichtung aus der japanischen Kampfkunst bedeutet «ein gutes Leben führen». Laub motivierte die Jugendlichen, sich gegen Einflüsse von aussen zu wehren, zum Beispiel gegen die Einnahme von Drogen.

Mit seinem langjährigen Schüler David Glanzmann wäre ein möglicher Goshindo-Lehrer in den Startlöchern gewesen. Doch Glanzmann winkte ab, er müsse sich auf sein Studium konzentrieren und werde den Thierstein vorerst verlassen.

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