Die Bauherren der Region bekommen eine Deponie

Die Zullwiler sagen ja zur Deponie für sauberes Aushubmaterial im Gebiet Mülimatt, im Tal an der Strasse von der Meltingerbrücke Richtung Roderis.

Bedingung: Ohne Ausbau der Kantonsstrasse keine Betriebsbewilligung für die Deponie. Foto: Bea Asper
Bedingung: Ohne Ausbau der Kantonsstrasse keine Betriebsbewilligung für die Deponie. Foto: Bea Asper

Über 200000 Franken haben Unternehmer der Baubranche die letzten zehn Jahre in die Planung gesteckt, um in Zullwil mit Aushubmaterial Geld zu verdienen. Als Erfinder wird Erich Stebler genannt von der Stebler-Gyr Firma, die von der Wirz Gruppe aus Liestal übernommen wurde. Die Herren waren anfänglich in dem kleinen Dorf auf Ablehnung gestossen, jetzt ist es ihnen gelungen, die Zullwiler zu überzeugen. Die Landbesitzer unterschrieben im Mai die Verträge und die Gemeindeversammlung gab letzten Mittwoch grünes Licht mit 17 Ja- zu 10 Nein-Stimmen bei sieben Enthaltungen. Während die privaten Landbesitzer Aussichten haben auf Entschädigungen in Millionenhöhe (5,50 Franken pro m3 bei einem Deponievolumen von fast 400000 m3) ging es auch bei der Gemeinde, die auf dem Deponiegelände nur ein Wegrecht besitzt um die Frage des Geldes. Die Deponiebetreiber offerieren eine Kostengutsprache für einen Grossteil des Gemeindeanteils an die längst fällige Verbesserung der Kantonsstrasse (Ausbau für rund eine Million Franken), weiter finanzieren sie der Gemeinde einen Fonds. Gemeinderat und Deponiebetreiber waren vors Volk getreten mit dem Vorschlag 30 Rappen pro m3. Votanten beantragten 50 Rappen. «Also gut, für ein Ja, erhöhe ich das Angebot von 30 Rappen auf 50 Rappen», sagte Balthasar Settelen als Vertreter der Deponiebetreiber nach längerer Diskussion. Dieser waren die Erklärungen vom Thomas Schluep vom kantonalen Tiefbauamt und von Fabian Vögtli des Ingenieurbüros Sutter vorausgegangen. Sie sagten, dass die Deponie von grosser Bedeutung sei für die Region, weil Bautätigkeit herrsche und das saubere Aushubmaterial derzeit über den Passwang gefugt werden müsse. Die Zullwiler bekommen in ihrer Deponie 25 Prozent Rabatt auf dem Ablagerungspreis (dessen Marktpreis derzeit bei 18 bis 20 Franken pro m3 liegt). Die Planer gehen von zehn Lastwagen pro Tag aus. Voraussetzung für die Deponiebewilligung sei die Erhöhung der Sicherheit auf der Kantonsstrasse, sagte Schluep. Das Projekt sei mit Wünschen aus der Bevölkerung ergänzt worden. An der Versammlung wurde nochmals betont, dass es im Bereich Meltingerbrücke eine Geschwindigkeitsreduktion und zusätzliche Schutzmassnahmen für die Fussgänger brauche. Das Bewilligungsverfahren beim Kanton für die Deponie ist noch ausstehend. Zu den Auflagen gehören auch Versicherungsnachweise und Garantien, damit nicht die Öffentliche Hand aufzukommen hat für allfällige Probleme, böswillige Verschmutzungen oder Ausfälle infolge Konkurs.

Gemeindepräsident Roger Hänggi zeigte sich erfreut über das Ja der Zullwiler zum Rahmenvertrag mit den Deponiebetreibern. Er sprach von «zumindest einer Silbergrube. Mehr Geld in der Kasse eröffnet Zullwil neue Chancen». Der Gemeinderat hatte in seinen Verhandlungen herausgeholt, dass die Erträge in Zullwil versteuert werden. Dank mehr Steuererträgen der bereits ansässigen juristischen Personen, doch auch dank Ausgabendisziplin und höheren Steuereinnahmen der Einwohner als budgetiert, schloss die Rechnung 2014 mit einem Ertragsüberschuss von fast 300000 Franken. Die 35 Stimmberechtigten genehmigten die Rechnung einstimmig.

 

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