Der allererste schwedische Rollstuhl-Car geht nach Meltingen
Das Car-Unternehmen Erika Reisen konnte den allerersten Car ergattern, den Volvo als gänzlich rollstuhlgängiges Fahrzeug entwickelt hat.

Im Augenblick wird der neue Volvo-Car noch in Schweden zusammengebaut. Doch im Mai soll er dann nach Meltingen kommen, erklärte Marco Käch, Chauffeur bei Erika Reisen in Meltingen. Es wird der allererste Car sein, den das Volvo-Werk Schweden als spezielles rollstuhlgängiges Fahrzeug entwickelt und gebaut hat. «Im neuen Car werden wir 23 Plätze für Rollstühle einrichten können», erzählte Marco Käch am Freitag am Neujahrsapéro des Gewerbevereins Gilgenberg begeistert. Er ist der Sohn der Geschäftsinhaber Erika und Werner Käch.
Gleicher Preis für alle
Marco Käch rechnet damit, dass es vier Jahre dauern wird, bis dieser Geschäftszweig mit den Rollstuhlfahrenden richtig läuft. Doch schon jetzt haben sie viele Fahrten für Altersheime und Behindertenheime. Aussergewöhnlich ist, dass Rollstuhlfahrende den gleichen Preis für eine Fahrt bezahlen wie Fussgänger. Denn im neuen Car haben lediglich 23 Rollstühle Platz, während bei einer normalen Bestuhlung 48 Gäste mitfahren können. Marco Käch hat ursprünglich Schreiner gelernt, doch Carfahren ist seine Passion. «Ich liebe die engen Strassen in den Alpen. Je enger, desto besser», so Käch. Auch wenn das einige japanische Fahrgäste nicht unbedingt so sehen. Die Firma Erika Reisen bietet nicht nur eigene Tagesausflüge und Reisen an, sondern fährt auch viel für andere Anbieter. Die japanischen Reisegruppen, die in einer Woche kreuz und quer durch die Schweiz reisen, machen einen grossen Teil davon aus.
Zusätzlich ist die Firma auch für den Euroairport und den Flughafen Bern-Belp auf Pikett. «Diese Arbeit machen wir sehr gerne. Denn die Flugzeuge bleiben vor allem im Winter am Boden, wenn es schneit oder dichten Nebel hat», sagte Werner Käch.
Mit dem neuen rollstuhlgängigen Car wird Erika Reisen drei Cars haben. Jeder hat rund eine halbe Million gekostet. Eigentlich könnte man einen Car viele, viele Jahre fahren, erklärte Werner Käch. Ein Problem seien jedoch die Abgasnormen, welche die Unternehmen dazu zwingen, die Fahrzeugflotte stetig zu erneuern.