Dem Wasser auf der Spur
Am diesjährigen Banntag in Erschwil wurde die Herkunft des Trinkwassers im Lüsseltal erkundet und das neue Schwalbennest beim Schulhaus Brühl eingeweiht.

Sauberes Wasser ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Ohne einen Gedanken an die Herkunft und die Verteilung zu verschwenden, genehmigen wir uns eine erfrischende Dusche oder füllen ein Glas Sirup auf. Das bewog Gemeinderat Peter Anklin, den diesjährigen Banntag dem Wasser zu widmen. 80 Teilnehmer, darunter viele Jugendliche, machten sich am Banntag auf, die Geheimnisse des Wasserschloss Erschwil zu ergründen. Zuerst wurden den Hammer- und Walkequellen einen Besuch abgestattet, wo ein Bassin 100 Kubikmeter Wasser aufnimmt. «Pro Tag können wir 43 000 Liter Wasser ins höher gelegene Reservoir der Schemelquelle pumpen», erklärte Max Anklin von der Lüsseltaler Wasserversorgung (LWV). In einem kurzen Aufstieg durch den Wald begab sich die gut gelaunte Truppe zur Schemelquelle mit Reservoir. Dort wird das Wasser mit Filtern und Zugabe von Ozongas und minimaler Javellauge gereinigt. In einem Sammelbecken von 700 000 Liter wird das Wasser bereitgehalten, um die Gemeinden Erschwil, Büsserach, Breitenbach und Brislach über weitere Quellen und Reservoire zu bedienen. Seit 109 Jahren besorgen sich diese vier Gemeinden gemeinsam Wasser und dürfen auf eine erfolgreiche Zeit der LWV zurückblicken. Neuerdings ist auch die Gemeinde Grindel ans Netz angeschlossen. Nach Besichtigung der Wasseranlage im Schemel wanderte die Truppe über die Wolstelholle nach Erschwil zurück. Rotklee, Klappertopf und Witwenblume blühten am Wege und dann und wann begrüsste die Schar eine singende Amsel oder ein klopfender Specht. Im Schulhaus Brühl durfte nach Klöpfer und Flüssigem das neue Schwalbenhaus eingeweiht werden. «Noch haben keine Mehlschwalben eines der 32 Nester in Beschlag genommen», meinte der federführende Theo Walser vom 60-jährigen Verein Natur- und Vogelschutz Erschwil. Man habe aber Geduld und in einem nahegelegenen Einfamilienhaus würden bereits Mehlschwalben nisten. 3000 Franken hat das Haus gekostet und wurde in Fronarbeit aufgestellt. Um die immer rarer werdenden Mehlschwalben in der Region zurückzuholen, wurde auch eine solche Unterkunft in Breitenbach aufgestellt.