Das Volk erobert das Schloss

Das Schloss Gilgenberg erwachte an zwei pulsierenden Tagen zu mittalterlichem Leben mit Met und Musik.

Friedliche Krieger: Sehr viele Krieger genossen die Friedenszeiten bei Met und Met.Fotos: Gini Minonzio Heerlager: Eric Straumann (r.) zeigt mit den Stenzen, wie man im Mittelalter lebte.

Friedliche Krieger: Sehr viele Krieger genossen die Friedenszeiten bei Met und Met.Fotos: Gini Minonzio Heerlager: Eric Straumann (r.) zeigt mit den Stenzen, wie man im Mittelalter lebte.

Wenn Tausende Kriegerinnen und Krieger zusammenkommen und doch kein einziger Tropfen Blut fliesst, dann ist Mittelalterfest in Zullwil. «Ich konnte das Fest in vollen Zügen geniessen. Es gab keinen einzigen Unfall, keine Schlägerei und auch keinen Kreislaufkollaps», sagte OK-Präsident Walter Stebler. Was eigentlich erstaunt. Denn von den 5000 Besuchern marschierten etliche breitbeinig als Krieger herum und rund um das Schloss Gilgenberg roch es nach Met. Zudem war es heiss und die Buben droschen unentwegt zweihändig mit ihren neuerworbenen Holzschwertern aufeinander ein, so wie es sich eben gehört.

Die zweite Ausführung des Mittelalterfestes zog doppelt so viel Besucher an wie das erste vor drei Jahren und es hatte auch doppelt so viele Marktstände. «Die 33 Stände boten alle hochwertige Ware an», so Stebler. So zum Beispiel Annick Bron, die mit ihrem Schmuck aus Iltisschädeln und Federn Unikate mit dunkler Anziehungskraft ausstellte. Oder der Stand des Vereins «s’Beschte us Zullwil», der mit seinen Produkten wie Likör, Honig, Schmuck nicht zu viel versprach.

Ein Publikumsmagnet war auch das Heerlager, wo verschiedene Truppen das Leben im Mittelalter nachspielten und ihre Künste zeigten. Eine Truppe waren die Stenzen, die der Brislacher Alfred Jeger anführt. Gerne demonstrierte er vor seinem Zelt, wie man Stenze macht. Stenze sind traditionelle, verdrehte Wanderstöcke, die auch als Schlagstöcke dienen können.

Ein beeindruckendes Erlebnis war der Auftritt des Dudelsackspielers Thomas Heid. Der professionelle Saxofonist stellte sich dafür nicht einfach in die nächstbeste Ecke, sondern klettertemutig in eine himmelwärts gelegeneFensternische des Schlosses. Und bespielte den ganzen Gilgenberg!

Wie Heid auch, trugen etliche Männer einen Schottenrock, was sehr viele Frauen und auch Männer dazu trieb, darunter zu linsen. Welche geheimnisvolle Wunderwelt sie da wohl zu finden glaubten? Wir wissen es nicht.

 

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