Das Miteinander stösst an Grenzen

Das Forum Schwarzbubenland und die Promotion Laufental gehen bei der Standortförderung und bei der Organisation von Anlässen wieder getrennte Wege.

Kündigung eingereicht: Rita Stoffel (l.) und Karoline Sutter geben den Weg frei für neue Lösungen. Foto: Archiv
Kündigung eingereicht: Rita Stoffel (l.) und Karoline Sutter geben den Weg frei für neue Lösungen. Foto: Archiv

Das Forum Schwarzbubenland und die Promotion Laufental suchen eine neue Lösung für ihre gemeinsame Stand-ortförderung. Die Mandatsträgerinnen Karoline Sutter und Rita Stoffel haben ihre Kündigung eingereicht. Sie hatten die Aufgaben vor zwei Jahren von Thomas Boillat übernommen, der sich auf seine eigene Unternehmung konzentrieren wollte. «Uns gibt es nur im Doppelpack», erklärten Karoline Sutter und Rita Stoffel beim Stellenantritt. Inzwischen gab es beruflich und privat Veränderungen, erklärt Rita Stoffel auf Anfrage dieser Zeitung. Die Aufgaben als Standortförderinnen seien sehr vielfältig und es sei sehr spannend, für ver-schiedene Organisationen tätig zu sein. Dies sei aber auch mit grossen Herausforderungen verbunden und natürlich sei es nicht leicht, allen gerecht zu werden. Mit der Kündigung des Vertrages werde der Weg frei für eine neue Lösung, die auf die einzelnen Bedürfnisse zugeschnitten sei, führt Stoffel aus. So möchten das Forum Schwarzbubenland und die Promotion Laufental bei der Standortförderung wieder getrennte Wege gehen.

Das Schwarzbubenland und das Laufental hätten ähnliche Bedürfnisse, doch strukturell bedingt stosse man auch an Grenzen, bestätigt Stefanie Erni. Sie führt die Geschäftsstelle des Forums Schwarzbubenland. Projektbezogen funktioniere die Zusammenarbeit über die Kantonsgrenze mit dem Laufental sehr gut, resümiert sie. Es sei sicherlich aber auch komplex. Im Laufental gebe es ja auch noch den Verein Region Laufental, der am kommenden Samstag zum Beispiel den Laufentaler Tag durchführt.

Standortförderung regional vs. zentralistisch

Der Verein Forum Schwarzbubenland ist bei seiner Mandatsvergabe für die Standortförderung frei, finanziert wird sie vom Kanton Solothurn. Dies bestätigt Karl Brander von der Solothurnischen Standortförderung: «Die Anliegen des Kantons werden regional von fünf Netzwerkpartnern wahrgenommen, mit denen wir eine Leistungsvereinbarung abgeschlossen haben.» Dabei war das Forum Schwarzbubenland frei, eine Co-Leitung einzusetzen — und interkantonal mit dem Laufental zusammenzuarbeiten. Während im Kanton Solothurn die Standortförderung regional denkt, ist sie im Kanton Basellandschaft zentralistisch aufgebaut. Entsprechend kleiner ist der (finanzielle) Handlungsspielraum bei der Promotion Laufental. Sie erhält vom Kanton keine Pauschale für ihre Arbeit, die Region zu fördern, sondern finanzielle Unterstützung für Projekte oder Anlässe. «Die Finanzierung ist bei kantonsübergreifenden Aktivitäten hin und wieder ein Zankapfel», räumt der Laufentaler Landrat Marc Scherrer gegenüber dieser Zeitung ein. Er sieht bei der Vertretung gemeinsamer Interessen wie den Verkehrsanliegen grosse Stärken bei der Zusammenarbeit mit dem Schwarzbubenland. Das Miteinander habe aber auch Grenzen — zum Beispiel bei der Organisation von Events. Zu viele Köche verderben den Brei. «In letzter Zeit war es sehr schwierig», sagt Scherrer. Zum Neujahr lud KMU Laufental in Zusammenarbeit mit der Promotion und dem Forum Schwarzbubenland jeweils Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wirtschaft zu einem festlichen Anlass ein. Dieser Akt wird in Zukunft alleine von KMU Laufental organisiert werden, kündigt Scherrer an. «Ob wir unsere Nachbarn aus dem Kanton Solothurn einladen werden, hängt von deren Finanzbeteiligung ab. Für die Organisation werden wir alleine zuständig sein», erklärt Scherrer. Er ist davon überzeugt, dass die Zusammenarbeit auch ohne gemeinsame Mandatsträger gut funktioniert. «Die Kontakte in der Politik sind vorhanden und werden gepflegt», meint er. So ist auch angedacht, dass die Organisation der verschiedenen Anlässe wie die Würdigung der Lehrabschlüsse oder Podien zu aktuellen Themen nicht mehr gemeinsam erfolgt, sondern zwischen den verschiedenen Organisationen aufgeteilt wird. Damit müsse man nicht immer auf viele Befindlichkeiten Rücksicht nehmen, komme speditiver voran und könne personell Ressourcen einsparen, heisst es auch seitens des Forums Schwarzbubenland. Dieses nimmt sich den verschiedenen Themen der Region wie der Wirtschaftsförderung, der Zusammenarbeit der Gemeinden und des Tourismus in Arbeitsgruppen an. Zudem lädt der Verein Forum Schwarzbubenland, dem die Gemeinden, Firmen, doch auch Privatpersonen angehören, auch regelmässig zum Gedankenaustausch mit Vertreterinnen und Vertretern der kantonalen Verwaltung ein. Wie es personell bei der Standortförderung weitergeht, wollen die Vorstände des Forums Schwarzbubenland und der Promotion Laufental in den nächsten Wochen bekanntgeben.

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