Cleantech-Valley für einen Tag

Wirtschaftsförderung und Experten zeigten auf, dass Cleantech den Unternehmen nachhaltige Chancen bietet.

Markus C. Krack zur Energieeffizienz im Maschinenraum:  «Wer hat wieder das Licht brennen lassen im Klo?»  Foto: Roland Bürki
Markus C. Krack zur Energieeffizienz im Maschinenraum: «Wer hat wieder das Licht brennen lassen im Klo?» Foto: Roland Bürki

Cleantech», der englische Begriff für saubere Technologien, ist nicht einfach wieder ein englisches Mode- oder Unwort des Jahres. Da steckt weit mehr dahinter, wie eine Informationsveranstaltung in der MSL Schloss- und Beschlägefabrik AG in Kleinlützel aufzeigte. «Cleantech kommt nämlich der urschweizerischen Mentalität des «Nicht-Verschwendens» sehr nahe», versuchte Dr. Karl Brander von der Wirtschaftsförderung des Kantons Solothurn einen Bogen zu schweizerischen Tugenden zu schlagen. Cleantech wolle nämlich nichts anderes als in den Bereichen Technologien, Herstellverfahren, Güter und Dienstleistungen die Effizienz steigern und gleichzeitig Kosten, Energieverbrauch, Abfälle oder Verschmutzung reduzieren. Brander betonte mehrfach, die kantonale Wirtschaftsförderung wolle die Unternehmen als Anlaufstelle bei der Suche nach Lösungen und entsprechenden Partnern tatkräftig unterstützen.

Einer dieser Partner ist Markus C. Krack, Leiter FITT (Forschung Innovation Technologietransfer) an der Fachhochschule in Windisch. «Wir kommen zu Ihnen», bot Krack an, «damit Sie maximalen Gewinn aus minimalen Ressourcen erzielen.» Etwa mit der Reduktion von Ausschussmaterial, bei der Rückgewinnung von Wärme oder beim Energiemanagement. Dieses «CleantechScouting» vor Ort dokumentierte der auch als Ansprechperson fungierende FITT-Leiter mit Projektbeispielen einer optimierten Wärmerückgewinnung bei einer Pneufabrik oder einem CO2-freundlicheren Heizsystem in einem Gemüsebau. Glück bringen, wie Kaminfeger, sollen Eco-Inspektoren, so Professor Thomas Heim vom Zentrum für Ressourceneffizienz (ZEF) in Windisch. Heim zeigte eindrücklich auf, wie mit einem «Quick Scan», einer mit 4000 Franken preisgünstigen Erstevaluation, ein Unternehmen durchleuchtet werden kann. So wanderten beispielsweise 25 Prozent des in Schreinereien verwendeten Holzes in den Ofen, liess Heim mit einem einfachen Beispiel in Sachen Ressourceneffizienz seine Zuhörer aufhorchen. «Wir wollen Brücken schlagen von der akademischen Welt zur Industrie», brachte Patrick Roth, Physiker und Leiter Präzisionscluster Biel, den heute für Unternehmen essenziellen Technologietransfer ein. Mit einem Netzwerk von rund 100 Firmen unterstütze der Cluster die Innovation bestehender und die Entwicklung neuer Produkte.

Gastgeber Xaver Allemann von der ohnehin innovativen MSL Schloss- und Beschlägefabrik AG zeigte sich beeindruckt: «Da gab es hilfreiche Anregungen, die sich zu verfolgen lohnen.»

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