Bleibt die Primarschule im Dorf?
In der Studie zur Zukunft der Schulen im Gilgenberg haben die Beauftragten der Fachhochschule eine Variante zur Diskussion gestellt, die in Nunningen die Oberstufe vorsieht und in der Schulanlage March ein gemeinsames Primarschulzentrum Gilgenberg plant.

Das Schulgebäude March ist bereits ein Gemeinschaftswerk der Gilgenberger Gemeinden, wobei die Hauptanteile bei Zullwil und Meltingen liegen. Diese beiden Gemeinden führen die Primarschule seit 40 Jahren zusammen – in Form eines Zweckverbandes. Das Wochenblatt fragte bei Thomas Spaar nach, dem Präsidenten des Zweckverbandes Primarschulkreis March.
Thomas Spaar, Sie amtieren als Präsident des Zweckverbandes Primarschulkreis March. Wie sind Ihre Erfahrungen mit einem kleinen Primarschulzentrum?
Thomas Spaar: An einer der ersten Schulschlussfeiern hat der damalige Präsident Armin Hänggi aus Zullwil gesagt: «Die Hölle wurde uns vorausgesagt und den Himmel haben wir jetzt.» Mit der gemeinsamen Schule konnte man den Veränderungen der Volksschule gerecht werden – ob bei den Unterrichtsformen, den neuen Schulfächern oder den Fremdsprachen. Auch die organisatorischen Veränderungen konnten erfolgreich umgesetzt werden, zum Beispiel die Einführung der Blockzeiten und der Schulleitung sowie die Umsetzung der speziellen Förderung. Den Kostendruck des Kantons konnten wir mit der Grösse von 90 bis 100 Primarschülern besser abfedern als im Alleingang. Die kulturellen und sozialen Möglichkeiten wurden stark ausgebaut. Ich denke da an das Skilager, Schulschlussfeiern sowie Musicals und Sport. Anlässe, die regelmässig mit grossem Einsatz organisiert werden – zusammen mit dem Lehrer-team – und einen wichtigen Beitrag leisten zu einer lebhaften Schule. Die Gemeinden kamen sich näher, der Gemeinschaftssinn macht sich auch in den Dorfvereinen positiv bemerkbar.
Ein Primarschulzentrum Gilgenberg: Ist das Vision oder Illusion?
Wir sind offen für alle, die an einer gemeinsamen Primarschule interessiert sind. Mit einer Zusammenarbeit würde die Schule im Gilgenberg sicher gestärkt, das Bildungsangebot würde verbessert werden. Fachkräfte für Förderunterricht könnten im Schulalltag integriert werden. Die Attraktivität für Fachlehrkräfte würde steigen und der Austausch zwischen Lehrern, Schulleitung, Eltern und Behörden wäre einfacher und der Aufwand geringer wie zum Beispiel beim Verfahren zum Schulübertritt. Die vorhandene Infrastruktur, die ja allen Gemeinden gehört, wäre optimal genutzt.
Müssten alle Gemeinden von Anfang an mitmachen?
Nicht zwingend, jedoch wäre es bei nachträglichen Beitritten zum Zweckverband schwieriger, den Platzbedarf ohne bauliche Massnahmen und Kosten zu gewährleisten.
Wie würde der Alltag aussehen?
Es wäre alles unter einem Dach. Fachkräfte für den Förderunterricht wären ein fester Bestandteil des Lehrerkollegiums, somit würde sich der organisatorische Planungsaufwand reduzieren. Die Gemeinden müssten den Transfer der Schüler gewährleisten. Das Angebot eines Mittagstisches könnte den Bedürfnissen entsprechend aufgebaut werden.
Wie könnte es weitergehen?
Der Schulrat der Kreisschule Gilgenberg könnte einen Vorschlag zuhanden der Delegiertenversammlung unterbreiten. Vielleicht würde ein Workshop helfen, sich zu finden. Das gemeinsame Ziel müsste ein fortschrittlicher, finanziell tragbarer Bildungsraum Gilgenberg sein, der den Schülern die bestmöglichen Voraussetzungen bietet für weiterführende Schulen und Berufsausbildung. Dies wäre für die Gemeinden Gilgenberg ein wichtiger Standortvorteil und die Schulen wären gesichert für die Zukunft.