Bilder voller Licht und Schatten

Er arbeitet mit demenzkranken Menschen. Darum macht er sich besonders viele Gedanken um Fragen des Lebens. Schwarz-Weiss-Fotografie ist seine Leidenschaft. Seine in diesem Jahr entstandene Fotoserie präsentiert Richard König an seinem Arbeitsort.

Gedanken zum Leben: Richard König zeigt seine Fotografien an seinem Arbeitsort im Zentrum Passwang. Foto: Martin Staub.
Gedanken zum Leben: Richard König zeigt seine Fotografien an seinem Arbeitsort im Zentrum Passwang. Foto: Martin Staub.

Nach mehreren Ausstellungen präsentierte sich der Quergang zwischen den beiden Häusern Sana und Cura seit langem wieder in kahlem Weiss. Nun endlich ist auch dort nach den Lockerungen der Coronamassnahmen wieder künstlerisches Leben eingekehrt. Künstler, Kurator und Fotograf ist Richard König, ein langjähriger Mitarbeiter in der Pflege demenzkranker Menschen im Zentrum Passwang in Breitenbach.


Eine Ausstellung voller Lebenskraft

Seine Serie unter dem Titel «Bilder voller Licht und Schatten» präsentiert 30 Schwarz-Weiss-Fotografien an dem Ort, wo der aus Trier (D) stammende Therapeut für energetische und spirituelle Therapie seit rund achteinhalb Jahren täglich ein und aus geht. Ein intensives bewundernswertes Arbeitspensum mit demenzkranken Menschen, «von denen die allermeisten hier das Ende ihres irdischen Lebens erfahren», wie Richard König bestätigt. Das prägt. «Diese Aufgabe konfrontiert mich immer wieder mit den Fragen des Lebens», sagt der 52-Jährige, der sich schon als 15-Jähriger neben andern Interessen der Fotografie widmete und die ersten Abzüge seiner eigenen Bilder in Schwarz-Weiss in der Dunkelkammer aus den Entwicklungsbädern zum Trocknen zog. «Daneben bildet auch die Spiritualität seit rund 35 Jahren eine stete Begleitung in meinem Leben», erklärt Richard König. Erst seit diesem Jahr ist er zur Fotografie zurückgekehrt. Jetzt zur digitalen, weil damit nach seinen Erfahrungen «erst seit kurzem die Bildqualität mit derjenigen der analogen Fotografie von damals mithalten kann.»  


Unaufgeregt, bescheiden

Eine Vernissage für die neue Ausstellung, die seit rund drei Wochen für alle zugänglich ist (täglich zwischen 9 und 17.30 Uhr) gab es nicht. «Ich halte meine Person lieber im Hintergrund», erklärt Richard König bescheiden, der sich dann trotzdem zu einem Foto im «Wochenblatt» überreden lässt.
Die dreissig Bilder in den Formaten A3 und A2 mit Motiven aus der Region werden mindestens bis Ende Sommerferien hängen bleiben, um dann möglicherweise mit einer zweiten Serie des Künstlers ersetzt zu werden. Die Bilder sind voller Kraft und packen nicht nur durch ihren bildnerischen Ausdruck, sondern animieren durch die passenden Texte des ausgebildeten Reiki-Meisters zum unbedingten Nachdenken über Fragen des Lebens zwischen Geburt und Tod.

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