Betagten Menschen mit Rat und Tat zur Seite stehen
Chantal Neyerlin ist seit Anfang dieses Jahres die neue Leiterin der Fachstelle für Altersfragen Dorneck-Thierstein in Breitenbach. Die Studentin kann bei ihrer Arbeit Theorie und Praxis verbinden.

Es ist anspruchsvoll, aber auch sehr erkenntnisreich, bereits im jungen Alter einen Einblick in die unterschiedlichsten Bereiche der karitativen Arbeit zu erhalten», erzählt Chantal Neyerlin in ihrem Büro in der Alterssiedlung Sagematt. Mit gerade einmal siebenundzwanzig Jahren leitet sie seit wenigen Monaten die regionale Fachstelle der Pro Senectute für das Dorneck-Thierstein in Breitenbach. Die Erfahrungen bei der Stiftung fliessen in ihr Studium der Sozialen Arbeit ein, welches mit einer Masterthesis über ihren Arbeitgeber abgeschlossen werden soll.
Mit dem Ziel, die an der Hochschule Luzern angeeigneten theoretischen Kenntnisse in der Praxis anzuwenden, bewarb sich Neyerlin kurz nach ihrem Bachelorabschluss bei der Breitenbacher Fachstelle der Pro Senectute. Seit Ende Mai des letzten Jahres ist die in Wahlen aufgewachsene und heute in Basel wohnhafte Studentin für die gemeinnützige Organisation grösstenteils in der Sozialberatung tätig. Daran hat sich durch die Beförderung zur jüngsten Fachstellenleiterin im Kanton Solothurn nicht viel geändert. Zwar hat sie seither auch organisatorische Verpflichtungen, ihre Kernkompetenz sind jedoch weiterhin beratende Gespräche mit Betroffenen und Angehörigen.
Neyerlin steht betagten Menschen aus dem Schwarzbubenland bei den verschiedensten Altersfragen mit Rat und Tat zur Seite. «Egal, ob es sich dabei um einen Antrag für Ergänzungsleistungen oder um den Eintritt in ein Seniorenheim handelt. Ich versuche zu helfen, wann immer es geht», erklärt sie die Philosophie von Pro Senectute. Die Sozialarbeiterin schätzt an ihrer Tätigkeit vor allem den persönlichen Kontakt zu älteren Personen und mag es, die jeweiligen Lebensgeschichten ihrer Klienten kennenzulernen.
Oftmals werden diese bei den Treffen von Verwandten begleitet, die Neyerlin gemäss eigener Aussage einige Arbeit abnehmen. Die Familie sei für die Stiftung in vielen ländlichen Regionen eine bedeutende Ressource, da sie zahlreiche Aufgaben erfülle, für die in städtischen Gebieten die Dienste von Sozialarbeitern in Anspruch genommen werden müssten, sagt die mit einem Pensum von siebzig Prozent angestellte Fachstellenleiterin.
Die Zweigstelle der Pro Senectute in Breitenbach ist ein wichtiger Ansprechpartner für ältere Menschen im Schwarzbubenland. Das Regionalbüro der im gesamten Land tätigen Stiftung bietet verschiedene unentgeltliche Dienste für betagte Personen sowie deren Angehörige an. Dazu gehört die Sozialberatung, welche einen wesentlichen Teil der Arbeit des vierköpfigen Teams darstellt. Kostenpflichtige Angebote sind unter anderem ein Mahlzeitendienst, ein Haushilfedienst und neuerdings ein Administrativdienst, bei dem es sich um eine Unterstützung bei den Monatszahlungen handelt. Für diese Aufgaben kann die Fachstelle auf dreissig im Stundenlohn tätige Angestellte zurückgreifen. Ebenso stehen rund drei Dutzend freiwillige Helferinnen und Helfer für die Pro Senectute im Dorneck-Thierstein im Einsatz. Die Non-Profit-Organisation finanziert sich je zu einem Drittel aus Bundesgeldern, aus Spenden und aus den Erträgen der eigenen Dienstleistungen.