Beim Zentrum Passwang kommen die mageren Jahre

Eine schwere Zeit vor sich hat das Altersheim Zentrum Passwang in Breitenbach. Zum Glück hat der Zweckverband ein dickes finanzielles Polster.

gin. In diesen Tagen bahnt sich der finanzielle Einbruch beim Interkantonalen Zweckverband Zentrum Passwang an. Weil das neue Gebäude des Altersheims Rosengarten in Laufen eröffnet wird, wird die Belegung im Altersheim Zentrum Passwang drastisch zurückgehen. Letztes Jahr lag sie bei knapp 100 Prozent, teilte Michael Rosenberg mit. Er ist gleichzeitig der Leiter des Zentrums Passwang und des Laufner Altersheims Rosengarten. Rosenberg geht davon aus, dass die Bettenauslastung im Zentrum Passwang auf 85 Prozent sinken wird, bis das Altersheim Rosengarten ausgelastet ist. Dies teilte er letzte Woche an der Delegiertenversammlung in Breitenbach mit. Damit werden in der zweiten Jahreshälfte von den 90 Betten etwa 14 leer stehen.
Magere Jahre stehen an

Dies bedeutet, dass das Zentrum Passwang in diesem Jahr voraussichtlich einen Verlust von 75 000 Franken einfahren wird, sagte Urban Imhof, Leiter Finanzen und Administration Zentrum Passwang. 2014 konnte er noch einen Gewinn von gut 40 000 Franken verbuchen. Das Zentrum Passwang hat knapp 3 Millionen Franken flüssige Mittel, um die Verluste aufzufangen. Das ist gut so, denn Imhof geht davon aus, dass der Verlust im nächsten Jahr 100 000 Franken betragen wird. Er glaubt nicht, dass viele Laufentaler Kunden des Zentrums Passwang in das neue Altersheim Rosengarten umziehen werden. Doch die Warteliste der Laufentaler werde sich wohl schlagartig leeren. «Selbstverständlich überlassen wir es vollständig den Leuten, wo sie wohnen möchten», betont Imhof.
Das Zentrum Passwang versucht die Verluste zu minimieren, indem Personal abgebaut wird. «Alle haben aber die Möglichkeit, im Altersheim Rosengarten zu arbeiten und später wieder nach Breitenbach zurückzukehren», so Imhof.
Die grossen flüssigen Mittel sind wohl auch der Grund, wieso keiner der Delegierten eine Frage zur Rechnung stellte und sie einstimmig angenommen wurde.

Zufriedene Kunden und Angestellte

Dieter Künzli, Präsident des Vorstandes, machte deutlich, dass das finanzielle Ergebnis nicht im Mittelpunkt stehe, sondern der pflegebedürftige Mensch. «Die Bewohnerinnen und Bewohner in ihren nachlassenden Kräften zu unterstützen, ohne zu bevormunden, ihnen möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, das ist unser Anspruch», so Künzli.
Nimmt man die Bettenbelegung von beinahe 100 Prozent als Massstab, so scheinen sich im Zentrum Passwang die Kunden wohlzufühlen. Und auch den Angestellten scheint es gut zu gehen. Nur sehr wenige Angestellte kündigen. Wie Rosenberg darlegte, ist die Fluktuationsrate sehr tief. In den letzten 5 Jahren haben im Durchschnitt nur 5 Prozent der Angestellten gekündigt. Bei vergleichbar grossen Altersheimen in der Deutschschweiz sind es hingegen laut einer grossen Studie satte 11 Prozent.

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