Barbara Piattis Bilderwecken Sehnsucht

Die Künstlerin ist auf der ganzen Welt zuhause. Nach Studienaufenhalten in New York und Peking vertiefte sie sich in den letzten zwei Jahren in die abgeschotteten Welten von Iran und Kuba. Ihre Bilder im Kulturforum 10 zeugen davon.

Vergessener Vorsatz: Barbara Piatti konnte den US-Oldtimern von Havanna nicht widerstehen. Trotz des Vorsatzes, nie im Leben ein Auto zu malen... Foto: Roland Bürki
Vergessener Vorsatz: Barbara Piatti konnte den US-Oldtimern von Havanna nicht widerstehen. Trotz des Vorsatzes, nie im Leben ein Auto zu malen... Foto: Roland Bürki

Noch 20 Meter bis ins Glück», lockt eine sonntägliche Tafel auf dem Trottoir ins Restaurant «Zäni», wohl unbewusst, dass im Entrée gleichzeitig eine glückliche Barbara Piatti zu ihrer siebten Vernissage ins Kulturforum 10 bittet. 38 Bilder von unglaublich dichter, heiter stimmender Farbintensität hat die Künstlerin zusammen mit Ehemann Bernard, ihrem Assistenten, Fotografen und «Poète», aufgehängt. Eindrucksvolle, starke Impressionen, welche die schweizerisch-französische Doppelbürgerin von ihren kürzlichen Aufenthalten im Iran und in Kuba mit nach Hause an die Gestade der Loire genommen hat. Da sind erst einmal die Bilder aus dem Iran, in denen blau und grün dominieren. «Komme doch einmal schauen!», hat Neda, eine iranische Künstlerfreundin, sie anno 2014 in Peking in ihr Land eingeladen, doch das Visum in das abgeschlossene Land musste sie mit ellenlanger Wartezeit in Istanbul richtiggehend erdauern. Die Reise durch das Land mit Bahn und Bus schlägt sich in 21 farbenfrohen Bildern nieder, die beispielsweise im Bild «Traditional Hotel» an 1001 Nacht erinnern. Erfrischend auch «Blue Spider», ein Windcatcher, der Wind in die orientalischen Paläste leitet und der gemalten «Persian Jazz Band» Kühlung zufächelt. «In Kuba wiederum haben mich der spanische Einfluss auf die spektakulären Bauten, aber auch der starke kubanische Hang zu Farben inspiriert», schwärmt Piatti von der Altstadt, la Habana vieja, von El Prado, der Flaniermeile mit den alten US-Autos aus den 1950er Jahren oder vom im Landschaftsbild «Viva Cuba» gewürdigten Tabakanbau.

Träfe Würdigung von Urs Spielmann

«Ich steige voll beim französischen Furet oder Frettchen ein», weist Urs Spielmann, früherer Heimleiter und Begründer des Kulturforums 10, auf Eigenschaften eines Lebewesens hin, welche laut Piattis «China-Katalog» exakt auch auf die Künstlerin passten.

Ein quirliges, neugieriges und auch mal ungeschicktes Wesen nämlich, das in Laufen laufen gelernt habe, dann erstmals davongelaufen sei und seither einen sensationellen künstlerischen Lauf via Berlin, New York, China und aktuell Iran und Kuba habe. «Piatti ist Philosophin mit Liebe für Unbestimmtes, Unsicheres und Grenzenloses, aber auch Dokumentarin des urbanen Wandels, sie haucht den Bildern ohne einen einzigen Menschen mit ihren Farben doch Leben ein», so Spielmann. Barbara sei der Typ einer lebensfrohen, weitgereisten Persönlichkeit immer auf der Suche, was noch sein könnte: «Ihre Bilder wecken Sehnsucht.» Und sie geben der Tafel am Eingang recht: Sie machen glücklich.

Die Bilder von Barbara Piatti sind zu sehen vom 13. November bis 18. Dezember 2016. Das Kulturforum ist täglich offen von 09.30 bis 18.00 Uhr.

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