Auf die Barrikaden gehen

Im Streit um die Durchgangsrechte auf dergesperrten Strassezwischen Röschenz und Kleinlützel löst der Widerruf von Zugeständnissen Boykottdrohungen aus.

Kein Durchkommen bis 5 Uhr abends: Die Strassensperre auf der Lützelstrasse. Foto: Martin Staub
Kein Durchkommen bis 5 Uhr abends: Die Strassensperre auf der Lützelstrasse. Foto: Martin Staub

Wegen Holzarbeiten ist die Strasse zwischen Röschenz und Kleinlützel seit diesem Montag für mehrere Wochen gesperrt. Beat Feigenwinter vom Amt für Wald beider Basel sagt, es würden mehrere gleichzeitig durchgeführte Holzschläge im Schutzwald auf Kantonsgebiet von Solothurn und Baselland an der gesamten Strecke sowie zusätzliche Felsräumungen durchgeführt werden. «Zur Sicherheit aller Strassenbenutzer», betont Feigenwinter. Dagegen hätten die Gewerbetreibenden von Kleinlützel nichts einzuwenden. Doch ist ihnen die Art und Weise, wie die Verantwortlichen der Strassensperrung mit ihnen umgegangen sind, derart sauer aufgestossen, dass «das Gewerbe von Kleinlützel sich vorbehält, durch eine Blockade den ganzen Zugang zur Baustelle für alle Beteiligten abzuriegeln», wie Guido Dreier im Namen des Gewerbevereins die Wald-Verwaltung wissen liess. Auslöser dafür war ein Mail-Verkehr, in dem Feigenwinter den Gewerbetreibenden in Aussicht gestellt hatte, eine Durchgangsbewilligung beantragen zu können. Später widerrief er dieses Zugeständnis: «Leider bin ich mit meinem Vorschlag aufgrund der Unkenntnis der ‹Bus-Zeitfenster› und der Sicherheitsvorgaben im Zusammenhang mit den Holzschlägen und der Felsräumung etwas zu vorschnell gewesen.» Nach Rücksprache mit den Baustellen- und den Verkehrsverantwortlichen der Kantone ist eine Konvoi-Lösung definitiv nicht möglich. Da diese die Zeitfenster für die geplanten Forst- und Felsräumungsarbeiten nochmals weiter verkürzen würde und die kommunizierte Dauer der Sperrung von fünf Wochen überschritten würde. Für Personenwagen bleibe also nur die Ausweichroute über den Huggerwald und für Lastwagen die grossräumige Umfahrung Richtung Delsberg. Dass sich drei bis vier Lastwagen dem Postauto, welches als Ausnahme grünes Licht zur Durchfahrt hat, anschliessen könnten, verstehen die Gewerbetreibenden zusammen mit Wirtschaftsförderer Thomas Kübler als «absolut machbar». Sie hatten dafür gekämpft, denn sie wollten nicht hinnehmen, dass die Verwaltungsangestellten, anstatt mit Betroffenen im Vorfeld das Gespräch zu suchen, einfach Durchgangsverbote erlassen. «Da steht man dann einfach vor einem roten Schild», gibt Alex Meier vom Gewerbeverein zu bedenken. Die Umwege von 2×35 Kilometern würden den Gewerbetreibenden von den Transportunternehmen in Rechnung gestellt, in der bereits angespannten wirtschaftlichen Lage sei dies nicht tragbar. Dass die Verwaltung die Türen nun wieder zuschlage, sei eine Provokation. Feigenwinter bedauert die Missverständnisse, hält aber gegenüber dem Wochenblatt fest: «Die Sperrung war den Gemeinden und Bereitschaftsdiensten bereits im Frühjahr angekündigt worden, worauf aber keine Reaktionen eingingen. Die Aufrechterhaltung des Postauto-Verkehrs war Bedingung, damit Kleinlützel nicht von der Aussenwelt abgeschnitten wird», sagt Feigenwinter.

«Die Zeitfenster für die Durchfahrt des Postautos erfordern vorgängig grobe Räumungen der Strassen. Dies verursacht Standzeiten bei den Forst- und Felsräumungsteams. Es können keine weiteren Verkehrsteilnehmer durchfahren, sonst werden die Arbeiten noch weiter verzögert und verteuert. Zudem dauern die Vorbereitungen für die Baumfäll- und Felsräumungsvorgänge eine gewisse Zeit und können nur im Notfall unterbrochen werden. Würden die Arbeitszeitfenster nochmals verkleinert, könnten gewisse Fällungen und Felsräumungsarbeiten nicht vorgenommen werden.»

Weitere Artikel zu «Thierstein», die sie interessieren könnten

Thierstein13.08.2025

Mehr Polizisten für das Schwarzbubenland

Die Polizei des Kantons Solothurn hat zu wenig Ressourcen, dies bekommt auch das Schwarzbubenland zu spüren. Der Breitenbacher Kantonsrat David Häner verlangt…
Thierstein13.08.2025

Zwei Kids aus der Region tanzen an der WM

Conrad Turner und Amélie Bürgin sind als Duo Schweizer Meister im Hip-Hop-Tanz. Im Herbst fahren die beiden 11-Jährigen an die Weltmeisterschaft in Slowenien.
Thierstein06.08.2025

Die Zukunft des Naturbads Frohmatt ist noch ungewiss

Der Brand des alten Lagergebäudes auf dem Isola-Areal in Breitenbach ist folgenschwer. Das Freizeitbad Frohmatt bleibt geschlossen. Das durch den Brand…