Auf den Spuren des Wilds

Mit Jägern der Jagdgesellschaft Blauenstein Kleinlützel beobachteten Kinder Rehe, Füchse, Gämsen und liessen sich nach einem feinen Zmorge in die Geheimnisse des Jagdwesens einweihen.

Macht Riesenspass: Max Cueni überwacht das Luftgewehrschiessen. Fotos: Jürg Jeanloz

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Was es zur Jagd braucht: Claus Mollenkopf erklärt die Ausrüstung.

Was es zur Jagd braucht: Claus Mollenkopf erklärt die Ausrüstung.

Es war finstere Nacht, als sich 22 Kinder (Ferienpass) und 10 Jäger der Jagdgesellschaft Blauenstein vor der Kirche in Kleinlützel besammelten, um gemeinsam das Morgenerwachen im Wald zu erleben. In kleinen Gruppen fuhren die Jäger in alle Himmelsrichtungen, wo Wildtiere vermutet wurden. Jäger Fredy Dreier steuerte mit seiner Gruppe einen Hochsitz auf der Challmatten an. Eine friedliche Ruhe lag auf der Waldlichtung, als zwei Rehe die ungebetenen Besucher bemerkten und Reissaus nahmen.

Auf dem Hochsitz warteten die Beobachter nicht lange, als ein Rehbock und eine Geiss aus dem Dickicht traten. «Sie sind auf der Hochzeitsreise», flüsterte Dreier uns zu. Das Pärchen äste emsig auf der Wiese, die von der grossen Hitze der letzten Wochen mit braunen Stellen durchsetzt war. Der Bräutigam liess seine Angebetete keinen Moment aus den Augen und folgte ihr Schritt auf Tritt. Ein Eichelhäher flog krächzend über die Tiere und gab der Idylle eine geheimnisvolle Stimmung. Bald verschwand das Liebespärchen im Wald, derweil eine Ringeltaube zum eintönigen Gesang ansetzte. Der Tag war angebrochen, als ein junger Rehbock die Wiese betrat. Das magere Tier schaute ängstlich um sich, ihm war kein Liebesglück beschieden. «In der Brunft sind die Böcke gestresst», so der Kommentar des Jägers. Mit einer speziellen Pfeife imitierte er den Geissruf, der Bock schaute aufmerksam umher und äste weiter. Die ersten Sonnenstrahlen lugten durch die Tannenwipfel, Zeit um den Hochsitz zu verlassen. Eine Fledermaus flog ins Nachtquartier, ein Mäusebussard zog die ersten Kreise im stahlblauen Himmel.

Schiessübungen

Zu frischem Brot, Wurst, Süssigkeiten und Mineralwasser erzählten sich die Kinder vor der Jagdhütte die Erlebnisse des frühen Morgens. Um das Jägerdasein noch intensiver zu erleben, durften sie mit dem Luftgewehr die ersten Schüsse auf eine Scheibe abgeben. «Cool», meinte Silas Stich, der sich schon als treffsicherer Schütze erwies. In der Hütte zeigte Claus Mollenkopf den Kindern die Utensilien der Jäger. Verschiedene Gewehre, Feldstecher, eine Säge, um den Hochsitz freizumachen, Mückenmittel und vieles mehr bestaunten die aufgeweckten Kinder. «Wir haben wieder einen ordentlichen Bestand an Luchsen», erklärte Jäger Rolf Dreier und zeigte Bilder eines Luchses, der ein Reh gerissen, dasselbe immer wieder besucht und es in Raten verspeist hatte.

 

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