Achterbahn der Gefühle

Manche weinten vor Rührung, andere vor Lachen. Und manche machten beides. Der Liederabend in Kleinlützel war einKonzert, wie man es selten erlebt.

Harmonie in Rot: Marianne Altermatt und Helene Gunti hatten das Publikum von der ersten Minute an in der Tasche. Foto: Gini Minonzio
Harmonie in Rot: Marianne Altermatt und Helene Gunti hatten das Publikum von der ersten Minute an in der Tasche. Foto: Gini Minonzio

Für einmal musste der berühmte Funke nicht von den Künstlerinnen zum Publikum überspringen. Denn von Anfang an brannte es schon, an diesem Freitagabend in Kleinlützel. So ist das wohl, wenn sich fast alle im Publikum kennen. «Musik von der Region — für die Region» sei das Motto des Liederabends, erklärte die Dirigentin Helene Gunti zur Begrüssung und erntete damit den ersten Lacher. Es sollte beileibe nicht der letzte sein. Die zwei Schwestern Marianne Altermatt und Helene Gunti traten als Erstes als «Les Chanterelles» auf. Zu bekannten Melodien textete Altermatt Lyrik über das Dorfleben, das nur vermeintlich so idyllisch und ruhig ist. Denn überall lauern handwerklich geschickte Nachbarn, Hähne und beglockte Schafe. Der reine Horror.

Dass die zwei Schwestern schon seit ihrer Kindheit zusammen singen, merkte man ihnen unschwer an, so harmonisch waren die Stimmen, so tief verbunden ist das Duett. Das wandelte selbst Patzer in Erfolg um. «Ist sie kaputt?», fragte den auch Altermatt ganz charmant mitten in einem Lied, als ihre Schwester allzu lange nach den richtigen Tönen auf der Gitarre suchte. Schon lachte das ganze Publikum mit. Wie es auch sonst viel zu lachen gab, denn Les Chanterelles können nicht nur singen, sondern auch gutes Kabarett machen.

Bei einigen Liedern wurden die beiden Schwestern Teil des Kleinlützler Chores «MeloDivas&was». Dieser sang Hits und Evergreens so schön, dass manch einer eine Träne der Rührung wegwischte. Was den Chor noch mehr beflügelte. Das Geheimnis dahinter offenbarte Gunti: «Wir sind so nah an den Leuten. Es kommt so viel zurück. Es ist ein Geben und Nehmen.» Auch das Chormitglied Doris Kunz hat eine ähnliche Erklärung: «Es war ein tolles Publikum. Und auch wir im Chor haben es gut miteinander, wir sind eine tolle Gruppe.»

Als Überraschungsgast trat Rolland auf, der Liedermacher aus dem Laufental. Seine politischen Lieder bildeten einen Kontrast zum übrigen Lieder-Programm.

Wer die «MeloDivas&was» das nächste Mal live erleben will, muss bis zum Advent warten. Dann werden sie am berühmten Adventsfenster in Kleinlützel einen Abend gestalten.

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