Eine wichtige Tradition feiert ihre Rückkehr

Bereit war das Konzept schon vor zwei Jahren. Jetzt endlich konnte die Brass Band Breitenbach die Musiktage Schwarz­bubenland 2022 im Grien durchführen.

Empfang der Vereine und Ehrengäste: Eine farbenfrohe Zeremonie bei strahlendem Sonntagswetter. Foto: Martin Staub
Empfang der Vereine und Ehrengäste: Eine farbenfrohe Zeremonie bei strahlendem Sonntagswetter. Foto: Martin Staub

Und wenn schon, dann bitte gleich richtig. «Woodstock der Blasmusik» nannten es die Organisatoren und begannen ­bereits am Freitag mit dem Böhmischen Abend. «Ein gelungener Anlass, den wir mit einem ähnlichen Konzept sicher nicht zum letzten Mal durchgeführt ­haben», sagt Martin Vögtli vom OK. Hier hatten nebst der jungen Power Polka Band und den Fürstenländer-Musikanten auch die einheimischen Kreiselbach ­Musikanten ihren grossen Auftritt. Dass der Samstag mit dem fantastischen Galakonzert der Brass Band Berner Oberland nicht ganz nach seinen Wünschen ­besucht war, gibt er allerdings auch zu. «Das dürfte dem schönen Sommerabend und den vielen Parallelanlässen geschuldet sein», vermutet Andy Müller. Als Perkussionist mit grossem Anfahrtsweg über den Passwang, hatte er die Fäden als ­OK-Präsident immer in sicheren Fingern. «Mit diesem kompetenten Komitee musste dieser Anlass perfekt über die Bühne gehen», erklärt er lachend. Und damit meint der 32-Jährige auch den Sonntag, das grosse Treffen von 17 Formationen aus zwei Bezirken und zwei Kantonen.

Haupttag Sonntag

Nebst vier Vereinen aus dem Dorneck —mit Seewen, Nuglar-St.Pantaleon, Dornach und Metzerlen nur noch ein bescheidenes Quartett von Formationen — beteiligten sich zehn aus dem Thierstein. Dazu erfreuten sich die Gastvereine aus Brislach und Zwingen über einen gelungenen Auftritt in der Grienhalle Breitenbach. Bereits morgens um 08.30 Uhr mussten die beiden Experten, Peter Stadelmann aus dem luzernischen Hildesrieden und Marco Nuss­baumer aus Allschwil, für die Bewertung von insgesamt 16 Vorträgen bereitstehen. Die Juband der Musikschule Laufental-Thierstein spielte ein kleines Konzert ohne Bewertung, dafür mit umso mehr Applaus eines begeisterten Publikums.

Die wichtigsten Höhepunkte

Ein solcher Anlass ohne Marschmusik — heute wird dieser stramme Teil mit ­«Parademusik» modernisiert — wäre kein richtiger Musiktag. Zwischen 16 und 17 Uhr wurde der Grienackerweg mit ­solcher belegt. Noch heute bannt das Hunderte von Begeisterten an die Strassenränder, während Dutzende von ­Aushilfen nach dem Schlussakkord am Ziel hintenherum zurückrennen, um beim nächsten Verein spielend und ­mitmarschierend auszuhelfen. Viel besser sieht es übrigens auch bei den Wettspielvorträgen nicht aus, wo manche Spitzenmusikantinnen und -musikanten gleich bei mehreren Formationen für den guten Klang aushelfen. Ein Zeichen der Zeit, wegen Nachwuchssorgen?

Und der wirkliche Höhepunkt folgt erst ganz zum Schluss: der Festakt mit der Ehrung der Veteranen in Begleitung von sämtlichen Fähnrichen.

Roman Christ, Mitglied in der Musik­gesellschaft Beinwil durfte von Ivo Cueni, Kantonaler Blasmusikverband SOBV, und Verbandspräsidentin Mariann Gisin für rekordverdächtige 70 Jahre Mitgliedschaft geehrt werden. Gleich sechs Musikanten feierten 60 Jahre, während 30 weitere treue Musikantinnen und Musikanten für fünf verschiedene Jubiläums­etappen zwischen 50 und 20 Jahren ihren Orden in Empfang nehmen durften.

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