Solothurner Newcomer-Preis geht nach Breitenbach

Die Marry Jane AG steht für innovatives Unternehmertum und Exportwirtschaft mitten im Schwarzbubenland.

Rundgang durch die Anlage: Wirtschaftsförderer Thomas Boillat (l.) und Breitenbachers Gemeindepräsident Dieter Künzli (r.) gratulieren Mischa Gribi, einem der Firmengründer, zum Erfolg. Foto: Bea Asper
Rundgang durch die Anlage: Wirtschaftsförderer Thomas Boillat (l.) und Breitenbachers Gemeindepräsident Dieter Künzli (r.) gratulieren Mischa Gribi, einem der Firmengründer, zum Erfolg. Foto: Bea Asper

Aus einer kleinen Unternehmung ist in kurzer Zeit ein sehr grosser Produktionsbetrieb geworden. Mit einigen wenigen Pflanzen hatten die Gründer der Marry Jane AG, die in Breitenbach tätig ist, vor fünf Jahren ihre Geschäftstätigkeit der Hanfverarbeitung begonnen. Mit über 80 Mitarbeitenden und einer Produktionsfläche von über 15000 Quadratmetern gehört die Marry Jane AG derzeit zu den grössten CBD-Produzenten in Europa. «Die Marry Jane AG arbeitet mit Leidenschaft daran, ihre Produkte ständig zu verbessern und ihre Prozesse mit neuen Technologien weiterzuentwickeln, um neue Möglichkeiten zu schaffen», warben die Firmenvertreter letzte Woche vor einem grossen Publikum. Die Solothurnische Handelskammer hatte zur alljährlichen Preisverleihung eingeladen und liess diese live übertragen. Es ging um den neu kreierten ­Newcomer-Preis, der mit 5000 Franken dotiert ist und die Leistungen von Jungunternehmern anerkennt. Die Wahl lag in den Händen der Zuschauer. Sie entschieden per Handy, ob der Preis an die Marry Jane AG aus dem Schwarzbubenland oder an Jungunternehmer aus Solothurn, also an die Eleven Dynamics GmbH oder an die ­Renkei AG, gehen sollte. Dass die Marry Jane AG mit einem kleinen Punktevorsprung das Rennen machte, sorgte im Schwarzbubenland für riesige Freude. «Die Marry Jane AG hat diese Wertschätzung mehr als verdient», sagte der regionale Wirtschaftsförderer Thomas Boillat. Dies alles zeige auch, wie gross das ­Entwicklungspotenzial der Region sei, so Boillat. Es gebe hier noch viele Unternehmungen, deren Leistung gewürdigt werden könnte. «Das Schwarzbubenland ist in den letzten Jahren bei kantonalen und nationalen Preisverleihungen zu kurz gekommen», sind sich Boillat und Breitenbachs Gemeindepräsident Dieter Künzli einig. Sie liessen es sich nicht nehmen, den Verantwortlichen der Marry Jane AG persönlich ihre Glückwünsche zu überbringen, und zeigten sich auf dem Rundgang durch die riesige Anlage tief beeindruckt. Aufwendig ist natürlich auch das Sicherheitskonzept, es besteht aus einer 24-Stunden-Überwachung durch Spezialisten, Dutzende Video-­Kameras und im Verdachtsfall einer automatischen Benachrichtigung der Polizei.

Grossteil geht ins Ausland

In den Hallen der früheren Isola werden spezielle Pflanzen-Kreuzungen (THC-Gehalt unter einem Prozent) gezüchtet und mit dem richtigen Klima zum Blühen gebracht, dann zu Produkten verarbeitet und bereit gemacht für die Reise. «Ein Grossteil der Produktion geht ins Ausland», bestätigt Mischa Gribi, einer der Firmengründer. «Die Exporttätigkeiten hatten den Ausschlag gegeben, warum wir der Handelskammer beigetreten sind und man auf uns aufmerksam geworden ist.» Die Jungunternehmer hatten immer alles aus eigener Kraft geschafft. Die Verantwortlichen der Handelskammer und der Wirtschaftsförderung des Kantons Solothurn entschieden dann, die Marry Jane AG für den Newcomer-Preis vorzuschlagen.

Im Gespräch mit Künzli und Boillat zeigte sich Gribi zufrieden mit Breitenbach als Wirtschaftsstandort. Zu den Vorteilen zählten die verfügbare Fläche und die Möglichkeit zur Ausdehnung zu vernünftigem Preis, doch auch die Betriebskosten. Die Strompreisentwicklung werde sicherlich einen grossen Einfluss haben auf die Zukunft der Unternehmung und des Wirtschaftsstandortes, meinte Gribi. Ob die Marry Jane AG in Zukunft auch Pflanzen mit einem höheren THC-Gehalt für den Medizinbereich züchten und verarbeiten will, sei derzeit noch offen. Es gebe aber durchaus Überlegungen für eine Expansion.

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