Beinwil vor der Ortsplanungsrevision

Von den im Frühjahr an der Urne gewählten Gemeinderatsmitgliedern standen kurz vor der neuen Legislatur nur noch zwei zur Verfügung. Die Beinwiler schafften aber in wenigen Wochen die Neuorganisation.

Neuanfang: (v.l.) Lucie Bégulin, Gemeindeschreiberin Petra Christ, Gemeindepräsident Andreas Bringold, Statthalter Peter Christ, Rolf Jeker und Pius Bader. Foto: Bea Asper
Neuanfang: (v.l.) Lucie Bégulin, Gemeindeschreiberin Petra Christ, Gemeindepräsident Andreas Bringold, Statthalter Peter Christ, Rolf Jeker und Pius Bader. Foto: Bea Asper

Am Montag trafen sich die Mitglieder des Gemeinderates zu ihrer ersten Sitzung und die Mitglieder der Kommissionen zur Vereidigung. «Bis auf eine einzige Vakanz in der Baukommission sind die Ämter in der Gemeinde Beinwil alle besetzt», freut sich Gemeindepräsident Andreas Bringold. Das Präsidium der Ortspartei FDP stelle er zur Verfügung. Doch auch diesbezüglich zeichne sich eine Nachfolgeregelung ab. Peter Wyss habe sich bereit erklärt, in die Bresche zu springen.

Beinwil steht vor einem Neubeginn mit fünf neuen Gemeinderatsmitgliedern. Im Frühjahr war noch alles beim Alten. Der langjährige Gemeinderat Urs Saner (FDP) wollte das Gemeindepräsidium übernehmen, Statthalter Philipp Bieli (CVP) wollte eine weitere Legislatur anhängen und Kilian Ankli (FDP) wollte sich ebenfalls engagieren. Ihre Pläne der stillen Wahl wurden durchkreuzt durch die kurzfristige Eingabe einer zusätzlichen Liste mit dem Namen «Pro Wahlen Beinwil». Diese erreichte zwar keinen Sitz, doch sorgte für Wirbel und führte letztlich dazu, dass es bei der Wahl um das Gemeindepräsidium zum Duell innerhalb der FDP kam. Andreas Bringold forderte Urs Saner heraus. Im ersten Wahlgang verpassten beide das absolute Mehr, zum zweiten Wahlgang kam es nicht, weil Saner im August seine Kandidatur zurückzog und als Gemeinderat demissionierte. Darauf folgte eine Rücktrittswelle (das Wochenblatt berichtete) und das Schreckgespenst «Zwangsverwalter» zog um die Häuser.

Die Beinwiler konnten diesen Gedanken vertreiben und bestechen nun durch ihre Krisenbewältigung. So schaffte es die FDP trotz unterschiedlicher Lager sich wieder zusammenzuraufen und eine Nachnominierung für den Gemeinderat möglich zu machen. Auch die CVP-Kräfte legten sich zum Wohle der Gemeinde ins Zeug, intensivierten die Suche nach einem motivierten Gemeinderatskandidaten und stiessen bei der ausserordentlichen Parteiversammlung auf Zustimmung für die Nomination von Pius Bader.

Gemeindepräsident Andreas Bringold und seine Ratskollegen und Ratskollegin zeigten sich am Montag zuversichtlich, dass die neue Legislatur Erfolg versprechend werden wird für die Gemeinde Beinwil — alleine schon von den Geschäften her: Auf dem Programm stehen die Ortsplanungsrevision und die Anpassung der Wasserversorgung. Finanzierbare Lösungen zu finden für all die Liegenschaften, die im hügeligen Gemeindebann weit auseinander liegen, wird den Gemeinderat fordern. Doch man zeigte sich guten Mutes und hoch motiviert, sich den Herausforderungen zu stellen. «Ich freue mich auf die kommende Zeit», sagte Peter Christ. Er ist der neue Statthalter von Beinwil, seine Wahl erfolgte im Gremium einstimmig. Das erklärte Ziel ist, zusammen mit den Einwohnern einvernehmliche Lösungen zu erarbeiten. Bei der Erarbeitung des Räumlichen Leitbildes als Auftakt zur Ortsplanungsrevision strebt man eine breit abgestützte Vertretung durch die Bevölkerung an. «Das Vorgehen werden wir an den nächsten Sitzungen skizzieren», sagte Bringold.

Die Ratsmitglieder nahmen bereits eine erste Auslegeordnung vor. Die Traktandenliste war reich befrachtet, doch machte sich Effizienz bemerkbar. Bei der Zuteilung der Ressorts herrschte Einigkeit. Bringold ist zuständig für die Finanzen, Peter Christ (CVP) für die Bereiche Infrastruktur und Technik, sein Parteikollege Pius Bader übernimmt das Ressort Soziales, Gemeinderätin Lucie Béguelin (FDP) ist zuständig für die Bildung und Rolf Jeker übernimmt die Verantwortung für das Ressort Bau und ad interim die Leitung der Baukommission.

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