Geschnitzt mit der Kettensäge

Der Zimmermann Felix Kündig verwandelt mit der Kettensäge Holzstämme in Skulpturen. Kettensägenschnitzen nennt sich dieses Handwerk, welches ursprünglich aus Amerika kommt.

Holzskulpturen: Felix Kündig vor seiner Firma in Büsserach.Foto: Gaby Walther
Holzskulpturen: Felix Kündig vor seiner Firma in Büsserach.Foto: Gaby Walther

Wenn Felix Kündig mit seiner Kettensäge ans Werk geht, flink und schnell aus einem Holzstamm eine Skulptur entstehen lässt, ist das eine laute, aber gern gesehene Attraktion. Der Künstler wird für verschiedene Anlässe gebucht, um mit dem Showschnitzen die Leute zu unterhalten. Auch an der letzten AGLAT in Laufen hatte er einen Stand und faszinierte mit seinem Können Gross und Klein. Holzbildhauer, wie Felix Kündig fälschlicherweise im Wochenblatt genannt wurde, ist er jedoch nicht. «Holzbildhauer ist ein Beruf, vier Jahre dauert die Lehre. Ich bin jedoch gelernter Zimmermann. Mein Hobby nennt sich Kettensägenschnitzen», erklärt Kündig. Nur ein Hobby ist das Chainsaw carving, wie es in Englisch genannt wird, für ihn aber längst nicht mehr. In seiner Firma Holzdesign Kündig GmbH in Büsserach bietet er neben Holzbau, Innenausbau, Holzmöbel auch seine Holzskulpturen an. Bereits zu 50 Prozent betragen die Einnahmen aus dem Kettensägenschnitzen. Die Skulpturen entstehen meist auf Auftrag. Das Holz stammt aus Wäldern der näheren Umgebung. Eichenholz eignet sich für Skulpturen, welche im Garten aufgestellt werden, am besten, weil es am wenigsten schnell verwittert. Manchmal arbeitet Kündig auch direkt vor Ort, wenn zum Beispiel in einem Garten ein alter Baum gefällt werden muss und sich die Besitzer wünschen, dass aus dem stehen geblieben Stamm eine Skulptur entstehen soll.

Das Kettensägenschnitzen entdeckte Kündig im Berner Oberland. In einem zweitägigen Kurs lernte er die Grundtechnik kennen, das Übrige brachte er sich autodidaktisch bei. Am beliebtesten seien Tiermotive, vor allem Eulen und Adler, erzählt der sympathische 32-Jährige. Gern probiert er auch Neues aus. Vermehrt Fabelwesen, Drachen zum Beispiel, zu kreieren, würde ihn reizen. Meist arbeitet Kündig nach Fotovorlage. Zuerst wird die Figur auf den Stamm grob aufgezeichnet, anschliessend mit einer der fünf speziellen Kettensägen herausgearbeitet. Dass die Sägen einen ziemlichen Lärm machen, stört ihn nicht. Er mag das schnelle Arbeiten mit diesen Maschinen. Ein paar wenige Details werden mit weiteren Werkzeugen und Schleifpapier verfeinert. Um einen Adler zu schnitzen, braucht er etwa sechs Stunden.

Der nächste öffentliche Auftritt von Felix Kündig wird am 31. August in Reinach sein. Der Holzskulpturenweg, welcher bereits aus 46 Figuren von 22 Künstlern und Künstlerinnen besteht, wird erweitert und Kündig darf einen Beitrag dazu leisten.

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