Eintauchen ins Wasser des Lebens

Alle sieben katholischen Pfarreien des Thierstein erhalten eine Lebenskreistafel. Als erste wurde am vergangenen Sonntag die Tafel in der Kirche Breiten­bach eingeweiht.

Der Fotokünstler: Martin Staub und die Lebenskreistafel von Breitenbach. Foto: Thomas Immoos.
Der Fotokünstler: Martin Staub und die Lebenskreistafel von Breitenbach. Foto: Thomas Immoos.

Bei der Lebenskreistafel handelt es sich um ein kreisrundes Kunstwerk auf magnetischem Untergrund. Darauf abgebildet ist, wie der Künstler Martin Staub auf Nachfrage sagte, eine Meereslandschaft bei den nordfriesischen Inseln. Die untere Hälfte wird durch Meereswellen bestimmt, während die obere Hälfte einen bewölkten Himmel zeigt, durch den die Sonne durchdringt.

Pastoralassistentin Carmen Stark-­Saner stellte den Gläubigen das Kunstwerk vor. Im Seelsorgeteam habe man nach einer würdigen Form gesucht, um ­einerseits Täuflinge in der Gemeinde willkommen zu heissen, und um anderseits Verstorbene zu verabschieden. In anderen Kirchen gebe es beispielsweise Tauf­bäume, Sonnenblumen, Wasserläufe oder Spiralen des Lebens. Im Thierstein habe man sich für Lebenskreistafeln entschieden. Die runden Tafeln sind von einem blauen Ring umrahmt — dem Lebenskreis, der sich schliesst. Das Wasser steht für den Täufling, werde doch das neugeborene Kind durch die Taufe in das Wasser des Lebens eingetaucht. Das Wasser als Urelement steht sinnbildlich für das Leben. Deshalb steht im unteren Teil des blauen Rings die weisse Inschrift: «Eintauchen ins Licht des Lebens.» Die obere Hälfte steht für den Himmel, in den die Verstorbenen zurückkehren. Darüber steht in schwarzer Schrift: «Zurückkehren ins Licht der Ewigkeit.» Diese Lebenskreistafeln werden in den Thiersteiner Kirchen Zeichen für das Leben und Sterben sein. Sinnbildlich für die Täuflinge des bisherigen Jahres 2022 brachte Carmen Stark-Saner in Breitenbach drei Fische sowie mehrere Schmetterlinge als Symbole für die Verstorbenen der Pfarrei an.

In den nächsten Wochen erhalten auch die anderen sechs Thiersteiner Pfarreien Lebenskreistafeln. Diese können im Kirchen­raum aufgestellt oder aber an einer Wand montiert werden. Die Pastoralassistentin dankte den Kirchenräten für die Unterstützung und dem Fotokünstler Martin Staub für die Begleitung und Ausführung der Idee. Mit einem Pantun (malaiisches Gedicht) schloss Stark-Saner die Einweihungsfeier. Darin heisst es unter anderem: «Das Leben bahnt sich seinen Weg ans Licht. Sag mir: Woher ich komm, wohin ich geh.»

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