Schwimmen können und im Wasser Spass haben

Das Schwimmenlernen ist nicht selbstverständlich. In Gemeinden ohne Schwimmhalle ist es für Schülerinnen und Schüler schwieriger, sich Schwimmkompetenzen anzueignen. Georges Götte, pensionierter Schwimmlehrer, hat sich dieses Problems angenommen.

Übung beim Kikkerschwimmen: Georges Götte und drei Kinder mit speziellem Schwimmbrett. Foto: Carlo Lang
Übung beim Kikkerschwimmen: Georges Götte und drei Kinder mit speziellem Schwimmbrett. Foto: Carlo Lang

In einem Schulzimmer des Heilpädagogischen Schulzentrums HPSZ Breitenbach organisierte Schulleiter Andreas Haefliger letzten Donnerstag für interessierte Lehrerinnen und Lehrer des HPSZ und aus Schulen in umliegenden Gemeinden eine Weiterbildung mit dem pensionierten, aber immer noch sehr ­engagierten Schwimmlehrer Georges Götte aus Zürich. Für Haefliger ist das Thema Schwimmenlernen sehr wichtig, weshalb er für kommenden November einen weiteren Kurs für interessierte Lehrpersonen aus der Region plant: «Nicht jede Gemeinde verfügt über ein Hallenbad, und nicht alle Eltern ­haben die gleichen Möglichkeiten, ihren Kindern das Schwimmen beizubringen oder ihnen Anfängerschwimmkurse zu ermöglichen. Wir möchten einen Beitrag leisten, damit die Kinder im Wasser Spass haben und schnell schwimmen können. Insbesondere auch Kinder mit Beeinträchtigungen sollen über diese Methode schnell Sicherheit im Wasser gewinnen und damit unter anderem auch gesellschaftliche Teilhabe erfahren dürfen.» An die Gemeinden appelliert er: «Wenn sich die Gemeinden mit und ohne Hallenbad noch besser vernetzen respektive die ­Anzahl Schwimmlektionen pro Schülerin und Schüler und Primarschulzeit abgleichen würden, könnten in der Schule mehr Kinder schwimmen lernen als heute.»

Kikkerschwimmen

Um schnell Wassersicherheit zu gewinnen, hat Georges Götte zusammen mit der Pädagogischen Hochschule Zürich eine einfache Schwimmart entwickelt, das sogenannte Kikkerschwimmen, eine Vorform des Brustschwimmens. Der Ausdruck kommt aus dem Niederländischen und bedeutet «Frosch». «Die Lernenden sollen schnell über eine möglichst einfache Schwimmart verfügen, die ihnen Sicherheit und dadurch Vertrauen für den Aufenthalt im Wasser gibt. Kikkerschwimmen erfordert keine Koordination der Atmung mit den Antriebsbewegungen. Es ist somit koordinativ weniger anspruchsvoll als das Brustschwimmen und kann deshalb schon früher und sehr schnell erlernt werden, gerade wenn nicht beliebig viele Schwimmlektionen verfügbar sind», so Götte.

Praxis im Hallenbad

Nach dem Theorieteil ging es ab ins Hallenbad Mur in Breitenbach, wo drei Schülerinnen, die das Kikkerschwimmen bereits erlernt hatten, auf die Lehrerinnen und Lehrer warteten. Man sah den drei Mädchen den Spass an, den sie im Wasser haben. Sie zeigten den Lehrerinnen und Lehrern, wie Kikkerschwimmen funktioniert und welche Übungen für ein besseres Sicherheitsgefühl im Wasser gemacht werden können. Dabei spielt ein eigens für Kikkerschwimmen entwickeltes Schwimmbrett eine zentrale Rolle. Dieses darf im Hallenbad Mur für alle Lektionen der öffentlichen Schule genutzt werden. Im Anschluss an die Vorführungen ging das Lehrpersonal selber ins Wasser und machte mit und ohne Hilfsmittel Übungen, um diese später ihren Schülerinnen und Schülern weitergeben zu können.

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