Weil jede Sekunde zählt

Eine Woche lang übten sich 18 Gymnasiastinnen und Gymnasiasten im bernischen La Ferrière als Unternehmer und ent- wickelten eine Strategie, um eine Uhr im Wert von 100 Franken erfolgreich zu verkaufen.

Spannende Diskussion: Übungsleiter Jakob Schöchli mit Teilnehmenden.   Foto: Jürg Jeanloz
Spannende Diskussion: Übungsleiter Jakob Schöchli mit Teilnehmenden. Foto: Jürg Jeanloz

Mit einem Videoclip startete das jugendliche Sextett ihre Generalversammlung, um ihren Zeitmesser «Bay Watch» an den Mann zu bringen. Leistung und Fitness waren angesagt, eine Sprinterin erreichte die Zielgerade und ein Tischtennisspieler überrumpelte seinen Gegner. «Wir wollen Erfolg haben», erklärte keck CEO Maximilian. Unsere Produkte sind innovativ, qualitativ hochwertig und umweltverträglich, schob er selbstbewusst nach. Weil jede Sekunde zählt, lautete sein Motto. Auf dem Plakat war eine hübsche Dame im Badkleid zu sehen, daneben die trendige Armbanduhr. «Sie macht auch im Wasser eine Topfigur», stand darunter vielsagend. Aber die Geschäftsleitung hatte nicht mit den kritischen Aktionären gerechnet. «Müssen wirklich immer leicht bekleidete Damen herhalten, um ein Produkt zu vermarkten», monierte eine Anwesende. Das passe eben zum sportlichen Auftritt der «Bay Watch», erwiderte überzeugt die Kommunikationschefin Nicole. Und übrigens: Sex sells!
Nicht so überzeugend fielen die Zahlen im zweiten der fünf analysierten Jahre aus. Offenbar hatte die Geschäftsleitung den Preis zu schnell erhöht, sodass der Simulationscomputer einen Umsatzeinbruch auswies, der ein Loch in die Kasse riss. Die Geschäftsleitung soll sich darob etwas in die Haare geraten sein und Entlassungen seien heftig diskutiert worden! Das Unternehmen hatte aber doch noch die Kurve gekriegt und ihre finanzielle Scharte ausgewetzt. «Stil zahlt sich aus», bemerkte trocken der Marketingchef Raphael. Die Werbung sei nach dem Schock massiv erweitert worden. «Über solche Ausrutscher sind wir sehr froh», erklärte Übungsleiter Jakob Schöchli. Das EDV-Unternehmungsmodell WIWAG der Ernst-Schmidheiny-Stiftung decke solche Mängel schonungslos auf. Während der ganzen Woche seien die Gymnasiasten immer wieder zu Entscheidungen gezwungen worden, worauf das Programm die Geschäftsaussichten neu errechnet hatte. Er sei vom Einsatz der Gymnasiasten begeistert, er und sein Kollege Robert A. Ettlin haben sogar täglich eine Zeitung herausgegeben. «Die geforderten Entscheide waren sehr spannend, aber die Theorie war manchmal langweilig», fasste Gymnasiast Ramon die Woche zusammen. Ein grosses Kompliment ging unisono an die Küche, die die Teilnehmer verwöhnte.

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